
In Weimar findet am 19. Januar ein Gedenkgottesdienst zu Ehren von Martin Luther King statt. An diesem Tag wäre der Bürgerrechtsaktivist 96 Jahre alt geworden. Der Gottesdienst wird um 10 Uhr in der Jakobskirche beginnen und trägt das Thema „Aufbruch in die Freiheit“. Die Predigt wird von Pfarrer Dr. Michael Haspel gehalten, während der Gospelchor Magdala unter der Leitung von Diana Röser für die musikalische Gestaltung sorgt.
Im Anschluss an den Gottesdienst wird am 20. Januar um 19 Uhr im Kino „mon ami“ der Film „Selma“ aufgeführt. Dieses Ereignis fällt zusammen mit dem King-Day, der in den USA als Feiertag begangen wird. Der Film „Selma“ thematisiert die bedeutenden Märsche von Selma nach Montgomery im Jahr 1965, die zur Verabschiedung des Voting Rights Act führten. Dieser Film war für vier Golden Globe Awards und zwei Oscars nominiert und gewann den Preis für den besten Filmsong.
Wichtige historische Hintergründe
In diesem Jahr jährt sich der Marsch von Selma nach Montgomery zum 60. Mal. Die Bürgerrechtsbewegung, in der Martin Luther King eine zentrale Rolle spielte, setzte sich für das Wahlrecht afroamerikanischer Bürger ein. Das Voting Rights Act wurde am 6. August 1965 von Präsident Lyndon B. Johnson unterzeichnet und stellte einen Triumph für die Freiheit dar. Der Gesetzesentwurf wurde sieben Monate nach der SCLC-Kampagne in Selma ins Leben gerufen, die das Ziel verfolgte, den Kongress zur Verabschiedung des Gesetzes zu bewegen.
Vor allem in Selma erlitten Afroamerikaner Diskriminierung durch willkürliche Alphabetisierungstests und Wahlsteuern, und wer versuchte, sich registrieren zu lassen, sah sich Einschüchterung und Angriffen ausgesetzt. Am 7. März 1965 wurde ein friedlicher Marsch von Bürgerrechtlern brutal von der Polizei angegriffen, was die Empörung über die Vorfälle in Selma anheizte. Das Voting Rights Act hob schließlich diskriminierende Maßnahmen auf und gewährte der Bundesregierung das Recht, die Wählerregistrierung in betroffenen Landkreisen zu überwachen.
Martin Luther King bezeichnete das Gesetz als „großen Schritt nach vorne“, wies jedoch darauf hin, dass Wähler ihre Angst vor dem Wählen überwinden müssten. Die SCLC entwickelte zu diesem Zweck spezielle Programme zur politischen Bildung und Wählerregistrierung. Der Gedenkgottesdienst in Weimar wird seit 2014 jährlich am Sonntag nach Martin Luther Kings Geburtstag veranstaltet und würdigt seinen Kampf für die Bürgerrechte.
Weitere Informationen sind auf www.weimar-evangelisch.de erhältlich und Rückfragen können an Michael Haspel unter der Telefonnummer 0151-12729765 gerichtet werden.