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Am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) in Aalen finden derzeit wichtige Veranstaltungen statt, in denen sich Schüler und Schülerinnen intensiv mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen. Ein zentrales Thema sind der Nationalsozialismus und die Vergangenheit der DDR. Dies geschieht, um das Bewusstsein für Menschenrechte, Demokratie und Toleranz zu schärfen.
In diesem Rahmen hielt Erwin Hafner, ein lokal bekannter Historiker, einen Vortrag vor der Oberstufe mit dem Titel „Jüdisches Leben in Aalen und Diskriminierung von Juden im Nationalsozialismus“. Hafner thematisierte die Verfolgung von Juden während des Dritten Reichs, was den Schülern einen Einblick in diese dunkelste Epoche der deutschen Geschichte gab. Weitere Beiträge wurden bereits von der Holocaust-Überlebenden Eva Erben sowie dem Historiker Wolfgang Benz geleistet.
Vielfältige Bildungsprojekte am THG
Das THG bietet zudem eine Vielzahl an pädagogischen Maßnahmen, um das Thema Diskriminierung auf unterschiedliche Weise zu erkunden. So führt die 11. Klasse Gespräche mit Zeitzeugen, die ihre eigenen Erfahrungen aus der DDR teilen. Der 10. Jahrgang besucht das Konzentrationslager Dachau, um sich vor Ort mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Darüber hinaus erarbeiten Schüler der 8. Klasse das Thema Diskriminierung kreativ durch Forumtheater.
In Einklang mit diesen Aktivitäten fördert das Gymnasium Demokratieerziehung und plant jährlich einen Tag des „Erinnerns und Gedenkens“. Die Unesco-AG ist aktiv in der Organisation von Projekten, Ausstellungen und Mitmachaktionen, die den Unterricht bereichern sollen. In Vorbereitung auf die Bundestagswahl ist eine Podiumsdiskussion mit Kandidaten verschiedener Parteien vorgesehen. Das THG bemüht sich außerdem um den Titel „Schule ohne Rassismus“ und „Schule mit Courage“.
Zu den historischen Zusammenhängen der jüdischen Gemeinschaft in der ehemaligen DDR berichtete die Bundeszentrale für politische Bildung, dass nach dem Zweiten Weltkrieg viele jüdische Emigranten in die DDR kamen, um zum Aufbau eines antifaschistischen Deutschlands beizutragen. Jedoch war die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in der DDR von vielen Problemen geprägt, und die jüdische Gemeinschaft litt aufgrund staatlicher Eingriffe und Repressionen. Insbesondere in den frühen 1950er Jahren nahmen antisemitische Verfolgungen zu.
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist somit nicht nur ein Bildungsauftrag, sondern auch eine Verpflichtung zur Erinnerung und zur kritischen Reflexion, die am Theodor-Heuss-Gymnasium kontinuierlich verfolgt wird.