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In der Nacht zum 17. Januar 2025 kam es in Sandersdorf zu einem Vorfall, der die Polizei und Feuerwehr auf den Plan rief. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete, musste die Polizei Anhalt-Bitterfeld gegen eine 73-jährige Frau ermitteln, die des Notrufmissbrauchs verdächtigt wird.
Nach mehreren Notrufen, die kurz vor Mitternacht eingingen, zusich die Seniorin als Opfer eines Raubüberfalls und bemerkte zudem, dass ein Weihnachtsbaum brenne. Die Rettungskräfte wurden daraufhin alarmiert und rückten sofort aus, fanden jedoch an der gemeldeten Adresse zunächst eine verschlossene Tür vor. Diese wurde erst auf Drängen der Einsatzkräfte geöffnet. Bei der Begegnung stellte sich heraus, dass die Frau stark alkoholisiert war und keine gefährliche Situation vorlag; sie war kein Opfer einer Straftat.
Folgen des Notrufmissbrauchs
Die Ermittlungen gegen die Frau wurden umgehend eingeleitet. Der Missbrauch von Notrufen ist in Deutschland gemäß § 145 StGB strafbar und kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet werden.
Die Problematik des Missbrauchs von Notrufen ist nicht neu. Laut dem Fachanwalt nimmt die Zahl solcher Vorfälle stetig zu. So wurden 2016 fast 11.000 Verstöße gegen den § 145 StGB gezählt, wobei jedoch nur ein geringer Teil der Taten auch tatsächlich geahndet wird. Missbrauch liegt vor, wenn eine Notsituation absichtlich vorgetäuscht wird. Beispiele umfassen unter anderem falsche Bombendrohungen oder Anfragen nach alltäglichen Informationen. Bei nachgewiesenem Missbrauch können Strafen verhängt werden, wobei versehentliches Wählen nicht verfolgt wird.