Neunkirchen

Mutiger Widerstand: Saarländer im Kampf gegen das NS-Regime!

In Neunkirchen wird derzeit die Ausstellung „Geschichten von Mut und Widerstand – Saarländerinnen und Saarländer gegen das Naziregime“ im KULT.-Kulturzentrum gezeigt. Diese umfasst 15 Biografien von Personen, die mutig gegen den Nationalsozialismus auftraten. Die Ausstellung ist bis zum 24. Januar 2025 geöffnet.

Die Eröffnung der Ausstellung fällt zeitlich mit zwei historischen Jubiläen zusammen: dem 90. Jahrestag der „Saarabstimmung“ am 13. Januar und dem 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar. Brunhilde Jerrentrup, die Sprecherin des Forums, betont die Bedeutung des Holocaust-Gedenktags und erinnert an die grausamen Verbrechen des NS-Regimes, das für den Tod von rund 60 Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg verantwortlich ist. Unter diesen litten insbesondere sechs Millionen Juden sowie zahlreiche politische Gegner und Minderheiten.

Historischer Kontext der Saarabstimmung

Im Rahmen der Saarabstimmung im Jahr 1935 formierten sich im Saarland rechte Parteien zur „Deutschen Front“ unter der Führung der NSDAP. Wie das Deutsche Historische Museum berichtet, wurde diese von der Reichsregierung finanziell unterstützt. Ziel war es, ein hohes Votum der Saarländer für die Rückkehr zu Deutschland zu erzielen, um die Abtrennung des Saarlandes, die 1920 vollzogen wurde, in einem negativen Licht erscheinen zu lassen.

Die Kampagnen der „Deutschen Front” wurden von Propagandaminister Joseph Goebbels mit dem Slogan „Deutsch ist die Saar, immerdar!” gesteuert. Die Propaganda spielte auf die deutschen Opfer des Ersten Weltkrieges und die „Schmach von Versailles“ an. Weniger erfolgreich waren die Warnungen deutscher Emigranten und der politischen Linken im Saarland, die vor den Gefahren des Nationalsozialismus warnten.

Von rund 540.000 Stimmberechtigten votierten 90,5 Prozent für die Rückkehr zu Deutschland, während nur 0,4 Prozent für den Anschluss an Frankreich stimmten. Der Anschluss des neu geschaffenen Gau Saarland unter Gauleiter Josef Bürckel erfolgte am 1. März 1935. Nach der Abstimmung flüchteten etwa 8.000 Personen aus dem Saargebiet aufgrund von Verfolgungen. Diese Abstimmung wurde als Prestigeerfolg für Adolf Hitler im Ausland und für den Sympathiezuwachs im Deutschen Reich gefeiert.