
Robert Habeck, der Grünen-Kanzlerkandidat, sprach bei einem Wirtschaftstreffen seiner Partei in Hamburg auf St. Pauli vor 800 Gästen. In seiner Rede warnte er vor den Folgen von EU-Feindlichkeit und Rassismus für Deutschlands wirtschaftliche Lage. Habeck betonte, dass die Herausforderungen nach der Bundestagswahl unverändert bleiben, unter anderem durch ein aggressives China, die Trump-Regierung, den Ukraine-Krieg und die Erderwärmung.
Er erklärte, dass Probleme nicht durch Wahlen gelöst werden, sondern durch engagierte Arbeit. Insbesondere der ökologische Umbau wird als mühsam beschrieben, aber als zukunftsweisend für die Wirtschaft hervorgehoben. Hamburg wurde als Beispiel für erfolgreiche Entwicklungen in der Wasserstofftechnik und im autonomen Fahren genannt. Während seiner Rede kritisierte Habeck die AfD-Forderung nach einer „Remigration“ und warnte, dass Rassismus Deutschland ökonomisch schaden könnte. Vielfalt und Unterschiedlichkeit stellte er als wichtige Standortfaktoren für Unternehmen heraus.
Rassismus und Diskriminierung in der EU
In einem weiteren Kontext zeigt eine EU-Studie, dass sich mehr Schwarze aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe diskriminiert fühlen. Eine Befragung in 13 EU-Ländern hat ergeben, dass das Problem in Deutschland am größten ist und in den letzten fünf Jahren zugenommen hat. Laut dieser Studie berichten 76 Prozent der in Deutschland befragten Personen mit afrikanischen Wurzeln, in den letzten fünf Jahren Rassismus erfahren zu haben. Österreich folgt mit 72 Prozent, während Finnland bei 63 Prozent liegt.
Die durchschnittliche Diskriminierungsrate in den 13 EU-Ländern liegt bei 45 Prozent, was einen Anstieg im Vergleich zur vorherigen Erhebung darstellt, die einen Wert von 39 Prozent ergab. Die Erhebung umfasste rund 6.750 Befragte und wurde zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 durchgeführt. Michael O’Flaherty, Direktor der FRA, bezeichnete die Ergebnisse als „schockierend“ und forderte umfassende Maßnahmen gegen Rassismus und Diskriminierung. Die FRA fordert die EU und ihre Mitgliedstaaten auf, sicherzustellen, dass Menschen afrikanischer Herkunft ihre Rechte ohne Rassismus und Diskriminierung wahrnehmen können.