Main-Kinzig-Kreis

Grüne kämpfen gegen Klima-Desinformation: Hochrangiger Empfang im Kreis

Anja Zeller, Kreisvorstandssprecherin der Grünen, hat beim Neujahrsempfang des Kreisverbands im Main-Kinzig-Kreis deutlich gemacht, dass die Ampelkoalition Geschichte sei. Sie kritisierte die übereilte Planung der Neuwahlen und die verkürzte Briefwahlfrist, die das Wählen erschweren könnte. Laut Zeller haben die Grünen im Main-Kinzig-Kreis 75 neue Mitglieder gewonnen. Dr. Anna Lührmann, Spitzenkandidatin der Grünen, sprach als Ehrengast und berichtete über ihre politischen Arbeiten in Berlin.

Lührmann betonte die Notwendigkeit, Pessimismus angesichts globaler Herausforderungen wie der Klimakrise und Krieg abzulehnen. Sie forderte verstärkte Investitionen in nachhaltige Wirtschaftszweige und äußerte sich kritisch über Friedrich Merz‘ Skepsis gegenüber klimaneutralem Stahl. Zudem zog Lührmann einen Vergleich zwischen Investitionen in den Klimaschutz und in bezahlbares Leben und nannte einige konkrete Beispiele für die Auswirkungen des Klimawandels. Sie warnte auch vor Desinformation und appellierte an das Engagement für die Demokratie.

Politische Einblicke und persönliche Erfahrungsberichte

Philip Schinkel, der erstmals für den Bundestag kandidiert, berichtete über seine Wahlkampferfahrungen und betonte die Bedeutung von Jugendarbeit und Integration. Mahwish Iftikhar kündigte an, mit Taxifahrten im Main-Kinzig-Kreis Bürgernähe zu suchen und strebt Vertrauen sowie Transparenz in der Politik an. Wolfgang Strengmann-Kuhn verabschiedete sich nach 16 Jahren im Parlament und hob die Erfolge der Ampelkoalition hervor, wie die Einführung des Bürgergeldes und die Erhöhung des Mindestlohns. Er unterstrich zudem die Verbindung von Sozialpolitik und Ökologie und äußerte Zuversicht für die Zukunft.

In einem breiteren Kontext warnt die internationale Gemeinschaft zunehmend vor Klima-Desinformation, insbesondere in sozialen Netzwerken. Politik und Wissenschaft fordern Maßnahmen gegen Desinformationskampagnen, die den Fortschritt im Klimaschutz behindern. UN-Generalsekretär António Guterres hebt die Notwendigkeit hervor, diesen Herausforderungen aktiv zu begegnen.

Eine globale Initiative zur Bekämpfung von Klimadesinformation wurde von Brasilien, der UN und UNESCO ins Leben gerufen, und Länder wie Chile, Dänemark und das Vereinigte Königreich haben ihre Teilnahme bereits bestätigt. Laut dem Weltklimarat (IPCC) wird die korrekte Vermittlung der Klimawissenschaft durch Fehlinformationen in sozialen Medien untergraben, und eine Studie der Koalition Climate Action Against Disinformation (CAAD) identifiziert soziale Netzwerke als einen Hauptfaktor für die Verbreitung von Klimadesinformation. Desinformationsakteure versuchen, Klimaschutzmaßnahmen nicht mehr direkt zu leugnen, sondern verzögern sie stattdessen mit einer Reihe von Argumenten.

Die Problematik der Desinformation zeigt sich auch in der Werbung für fossile Brennstoffe, die in sozialen Netzwerken zu beobachten ist. Experten warnen, dass ärmere Menschen besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind und dass gegnerische Argumente gegen Klimaschutzmaßnahmen oft fehlerhaft sind, darunter die Behauptung, es sei zu spät, um den Klimawandel aufzuhalten.