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Die Kämmerei der Stadt Anklam wird im Februar die neuen Hebelsätze für die Grundsteuer bekanntgeben. Laut einem Bericht von Nordkurier sind bereits rund 83 Prozent der vom Finanzamt gelieferten Daten erfasst. Es wird erwartet, dass die Grundsteuer B für die meisten Grundstücksbesitzer steigen wird, jedoch keine Verdopplung oder Erhöhung um mehr als 50 Prozent erfolgt. Die Gesamteinnahmen der Stadt Anklam durch die Grundsteuererhebung sollen sich mit den neuen Hebesätzen nicht verändern. Aktuell erzielt die Stadt rund 1,7 Millionen Euro jährlich durch die Grundsteuer B.
Die Steuerlast verteilt sich auf etwa 4200 Steuerzahler. Zuvor waren es rund 5100 Akten, die sich auf 3500 Grundbesitzer und 1600 Gebäudebesitzer von Gärten und Garagen aufteilten. Garten- und Garagenbesitzer, die bislang Grundsteuer gezahlt haben, sollen diese Zahlungen einstellen, da seit dem 1. Januar keine Grundsteuerbescheide mehr zugestellt werden. Bereits geleistete Zahlungen werden zurückgebucht. Bei der Grundsteuer A erhöht sich die Zahl der Steuerschuldner von 50 auf rund 100, was tendenziell zu sinkenden Zahlungen führen könnte. Diese Steuer betrifft ein Finanzaufkommen von insgesamt rund 50.000 Euro.
Neuer Hebesatz und Grundsteuer C
Neu ist die Möglichkeit, die Grundsteuer C zu erheben, die für brachliegende Grundstücke erhoben werden könnte, die als Bauland ausgewiesen sind. Aktuell sieht die Stadt Anklam jedoch keinen Handlungsbedarf für die Erhebung der Grundsteuer C aufgrund der Lage auf dem Bau- und Finanzierungsmarkt.
Zusätzlich zu den Entwicklungen in Anklam gibt es bundesweit Bestrebungen zur Reform der Grundsteuer. Wie Steuerzahler.de berichtet, wurde ein Grundsteuer-Checker eingeführt, der eine Einsichtnahme in die Grundsteuereinnahmen und Hebesätze für alle Kommunen ermöglicht. Eigentümer können bei den zuständigen Landesverbänden Mustereinsprüche zur Grundsteuer anfordern und erhalten Unterstützung durch den Bund der Steuerzahler sowie Haus & Grund, sollte es zu Klagen gegen die Grundsteuerbewertung kommen.
Die ersten Klagen wurden bereits bei Finanzgerichten eingereicht, darunter das Finanzgericht Berlin-Brandenburg und das Finanzgericht Köln. Am 1. Januar 2025 müssen die Grundsteuerbescheide neu festgesetzt werden, und Eigentümer müssen bis Ende Januar 2023 Grundsteuerwert-Erklärungen abgeben. Bei Versäumnis der Abgabe drohen Verspätungszuschläge und Zwangsgeldandrohungen.