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Kampf um Gerechtigkeit: Südafrika unterstützt humanitäre Hilfe für Gaza

Dr. Imtiaz Sooliman, der Gründer der Hilfsorganisation Gift of the Givers, sprach im Oktober 2023 auf einer Kundgebung in Kapstadt zur Unterstützung Palästinas. Während seiner Rede gab er Updates zu den humanitären Arbeiten seiner Organisation im Gazastreifen, wo sein Team durch den Konflikt persönlich betroffen wurde. Sooliman betonte, dass der Kampf um die Gerechtigkeit der Palästinenser bereits seit 75 Jahren andauere und kritisierte die Vorwürfe des Antisemitismus, die gegen Kritiker Israels erhoben werden. Er forderte eine neue Erzählung.

Gift of the Givers, gegründet 1992, ist die prominenteste Hilfsorganisation Südafrikas mit 600 Angestellten, die in neun Ländern tätig ist. Über einen Zeitraum von 32 Jahren hat die Organisation rund 6 Milliarden südafrikanische Rand (etwa 319 Millionen Dollar) in 47 Länder gespendet. Sie reagiert sowohl auf großangelegte Katastrophen als auch auf lokale Krisen, einschließlich der jüngsten Bemühungen in Südafrikas Karoo-Region. Sooliman sieht sich wegen seiner Kritik an den israelischen Handlungen im Gazastreifen, insbesondere nach dem Bombenangriff auf das al-Ahli-Krankenhaus, mit Widerstand von pro-israelischen Gruppen konfrontiert. Ihm wird vorgeworfen, „Terrorgruppen“ zu finanzieren und eine „islamistische Agenda“ zu verfolgen, was er zurückweist.

Humanitäre Situation im Gazastreifen

Trotz der Gegenreaktionen erhält Sooliman Unterstützung von Ministerien, religiösen Führern und der Öffentlichkeit. Er verfolgt einen neutralen humanitären Ansatz und betont, dass menschliches Bedürfnis politische Zugehörigkeit übersteigt. Sooliman ist seit 2002 in humanitären Bemühungen in Palästina aktiv und hat während Konflikten zahlreiche Hilfsmissionen geleitet. Seine Organisation hat während des andauernden Konflikts medizinische Ausrüstung und Unterstützung für Gaza bereitgestellt, einschließlich 250.000 Dollar in medizinischen Hilfsgütern.

Inmitten dieser humanitären Bemühungen hat Israel eine totale Belagerung des Gazastreifens verhängt. Diese Entscheidung, die am Montag bekannt gegeben wurde, führte dazu, dass die Einfuhr von Lebensmitteln und anderen wichtigen Gütern für über zwei Millionen Menschen gestoppt wurde. Die Maßnahmen wurden als Reaktion auf einen Angriff der militanten Gruppe Hamas beschlossen, bei dem am Samstag mindestens 700 Menschen in Israel getötet und mehr als 2.300 verletzt wurden.

Lt. Col. Jonathan Conricus, Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, bezeichnete diesen Angriff als beispiellos und kündigte eine ebenso beispiellose Reaktion Israels an. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind seit diesem Vorfall mindestens 560 Menschen im Gazastreifen durch israelische Luftangriffe ums Leben gekommen, während weitere 2.900 verletzt wurden. Die militärische Eskalation und die Belagerung könnten die bereits schwierigen Bedingungen im Gazastreifen, der von Menschenrechtsaktivisten als „Freiluftgefängnis“ beschrieben wird, weiter verschärfen.

Der Gazastreifen gehört zu den ärmsten Regionen der Welt, mit einer Arbeitslosenquote von etwa 46% und einer Jugendarbeitslosigkeit von fast 60%. Im Gegensatz dazu liegt die Arbeitslosenquote in Israel und den USA unter 4%. Diese schwache Wirtschaft hat zu akuten Engpässen bei lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln und Medikamenten geführt, wobei über drei von fünf Menschen im Gazastreifen von Ernährungsunsicherheit betroffen sind.

Mangelnde Investitionen in Infrastruktur und medizinische Einrichtungen führen dazu, dass viele Patienten keinen Zugang zu den benötigten Medikamenten haben. Schwerkranke, wie Krebspatienten, leiden unter unzureichender medizinischer Versorgung und der Unfähigkeit, den Gazastreifen zu verlassen. Die Blockade des Gazastreifens ist seit 2007 im Gange, was die Bewegung von Menschen und Gütern stark einschränkt. Menschenrechtsgruppen kritisieren diese Blockade als eine Maßnahme, die die wirtschaftlichen Bedingungen im Gazastreifen verschärft.

Die Strategie zur Belagerung wird von Human Rights Watch als Versuch gewertet, die Bevölkerung auszuhungern. Dieser Konflikt hat bereits erhebliche wirtschaftliche Verluste verursacht, die das Sechsfache der jährlichen Wirtschaftsleistung des Gazastreifens ausmachen. Zudem wurde kürzlich bekannt gegeben, dass die Europäische Union Hunderte Millionen Dollar an Hilfe für die Palästinenser aufgrund des Konflikts aussetzen wird.

Die Weltbank warnt, dass eine militärische Eskalation in der Region die bestehenden wirtschaftlichen Probleme vertiefen und die Unsicherheit weiter erhöhen könnte.