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Klimakiller Kompost? Studentin enthüllt brisante Treibhausgas-Daten!

Ulrike Hiebl, eine 24-jährige Studentin der Umweltschutztechnik an der Universität Stuttgart, hat mit ihrer Masterarbeit zu einem bedeutenden Fortschritt in der Forschung beigetragen. Ihre Arbeit trägt den Titel „Untersuchung des Treibhausgaspotentials einer Kompostmiete vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeitsberichterstattung“ und wurde bei Wurzer Umwelt in Eitting durchgeführt.

In ihrer Forschung entwickelte Hiebl ein innovatives Messkonzept zur systematischen Erfassung von Treibhausgasen, die während der Kompostierung von Grüngut emittiert werden. Die Messungen fanden über einen Zeitraum von zwei Monaten an den Kompostmieten des Unternehmens statt. Ziel war es, reale Messwerte mit theoretischen Berechnungen abzugleichen und repräsentative Emissionsfaktoren zu entwickeln.

Innovative Messtechniken und klimarelevante Ergebnisse

Hiebl setzte dabei moderne Messtechnik ein, einschließlich eines speziell konstruierten Windtunnelverfahrens zur Messung von Methan, Lachgas und Kohlenstoffdioxid. Zudem führte sie Porengasmessungen durch, um die mikrobiologischen Prozesse im Inneren der Kompostmiete zu analysieren. Ihre Forschung beleuchtet die klimarelevanten Auswirkungen der Kompostierung und stellt die Vorteile der Kreislaufwirtschaft heraus.

Die Ergebnisse von Hiebl sollen Wurzer Umwelt dabei helfen, die eigenen Klimaziele zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Sie hebt die Unterstützung der Mitarbeitenden von Wurzer Umwelt während ihrer Forschung hervor. Marcus Wenzelides, der Niederlassungsleiter und Projektbetreuer, bekundete sein Interesse an den finalen Ergebnissen und möglichen Handlungsempfehlungen. Hiebl äußerte die Hoffnung, dass ihre Ergebnisse zur Verbesserung der CO₂-Bilanz beitragen und andere zur Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz inspirieren.

Eine ergänzende Studie zeigt, dass in Deutschland fast alle gesammelten Bioabfälle durch Kompostierung oder anaerobe Vergärung behandelt werden, was jedoch ebenfalls Treibhausgasemissionen verursacht. Diese Studie hatte das Ziel, die THG-Emissionen aus Kompostierungs- und Vergärungsanlagen zu quantifizieren. Die THG-Emissionen aus Kompostierungsanlagen wurden dabei ebenfalls mit einer Tunnel-Methode erfasst, bei der ein Teil der Miete mit einem Kunststoff-Tunnel abgedeckt und belüftet wurde.

Die durchschnittlichen Emissionen aus Kompostierungsanlagen belaufen sich auf 4.060 g Methan, 55 g Lachgas und 157 g Ammoniak pro Megagramm Bioabfälle. Der Gesamt-Emissionsfaktor errechnet sich auf 118 kg CO2-Äquivalente pro Megagramm Bioabfälle. Des Weiteren zeigte die Studie, dass Emissionen aus der Kompostierung durch kleinere Mieten, häufigeres Umsetzen und eine kürzere Behandlungsdauer reduziert werden können.

Diese Erkenntnisse können wertvolle Impulse für die zukünftige Forschung und die Praxis in der Abfallwirtschaft liefern, um die Umweltauswirkungen der Bioabfallbehandlung zu minimieren.