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Am 22. Januar 2025 wurden in Boizenburg, Landkreis Ludwigslust-Parchim, ein 43-jähriger Vater und sein 14-jähriger Stiefsohn von der Polizei beim Zünden eines Polenböllers erwischt. Die Polizei entdeckte während einer Streife ein grün aufleuchtendes Licht, das den Verdacht weckte. Nach der Explosion flüchteten die beiden Männer, konnten jedoch nur wenige Hundert Meter weiter gefasst werden. Der Vater gab zu, den Polenböller mit 1,2 Gramm Schwarzpulver beschafft zu haben, um dessen Lautstärke zu testen. Bei den Verdächtigen wurde keine weitere Pyrotechnik sichergestellt.
Die Polizei hat Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet. In Deutschland ist der Gebrauch von ungeprüften Feuerwerkskörpern, zu denen auch Polenböller gehören, verboten. Das Abbrennen von Pyrotechnik der Klasse 2 ist zudem nur an den Tagen 31. Dezember und 1. Januar gestattet, wie das NDR 1 Radio MV in den Regionalnachrichten berichtete.
Rechtliche Einordnung von Feuerwerkskörpern
Das Sprengstoffgesetz (SprengG) regelt in Deutschland den Umgang mit pyrotechnischen Erzeugnissen. Es umfasst Herstellung, Handel, Besitz und Verwendung von explosiven Stoffen und pyrotechnischen Artikeln. Feuerwerksartikel werden in verschiedene Klassen eingeteilt, die unterschiedliche Gefährlichkeiten und rechtliche Anforderungen haben.
Feuerwerksartikel der Klasse II, zu denen bestimmte Böller und Raketen gehören, dürfen nur an Personen ab 18 Jahren verkauft werden. Der Gebrauch ist normalerweise auf bestimmte Tage beschränkt. Das Zünden von Polen- und Tschechenböllern ist gemäß § 40 SprengG strafbar und kann mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet werden. Zudem kann unsachgemäße Handhabung, insbesondere wenn dabei Dritte gefährdet werden, strafrechtliche Konsequenzen nach dem Strafgesetzbuch nach sich ziehen, was mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr bewertet werden kann, wie auf anwalt.de erläutert wird.