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In Großbritannien sorgt ein brutaler Vorfall in Southport für Entsetzen und Diskussionen über die Sicherheit und die Möglichkeiten zur Prävention von Gewaltverbrechen. Der 18-jährige Axel Rudakubana ist angeklagt, im Sommer drei Mädchen während eines Taylor-Swift-Tanzkurses getötet zu haben. Das Geständnis im Mordprozess hat eine Debatte über die Konsequenzen und die Bedrohung durch Einzelgänger entfacht. Premierminister Keir Starmer bezeichnete die Tat als mögliche neue Form einer terroristischen Bedrohung.
Rudakubana hat sich in allen 16 Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter versuchter Mord an weiteren acht Kindern und zwei Erwachsenen. Das Strafmaß wird heute um 12.00 Uhr MEZ verkündet, und ihm droht eine lebenslange Haftstrafe. Besonders beunruhigend ist, dass der Angeklagte den Behörden bereits bekannt war, jedoch keine Maßnahmen ergriffen wurden, um ihn zu überwachen.
Zusätzlich angeklagt wegen Biowaffen
Wie Sky News berichtete, steht Rudakubana nun zusätzlich wegen der Produktion eines biologischen Gifts (Rizin) und wegen des Besitzes von Informationen nützlich für Terrorismus unter dem Terrorismusgesetz 2000, basierend auf einem Handbuch der Al-Qaida, vor Gericht. Rizin ist ein Toxin, das aus Rizinusbohnen gewonnen wird und zwar nicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist, jedoch in Rudakubanas Wohnort nach einer Polizeiuntersuchung nachgewiesen wurde.
Die drei Opfer, Bebe King (6), Elsie Dot Stancombe (7) und Alice da Silva Aguiar (9), wurden in einem Angriff am 29. Juli 2024 getötet, als Rudakubana mit einem Messer bewaffnet in den Tanzkurs stürmte. Bei dem Angriff wurden auch acht weitere Kinder, darunter fünf in kritischem Zustand, sowie zwei Erwachsene, die versuchten, die Kinder zu schützen, verletzt.
Nach dem Vorfall kam es in Großbritannien zu Unruhen, die von Fehlinformationen über Rudakubanas Hintergrund angeheizt wurden. Trotz seiner walisischen Herkunft kam es zu Krawallen durch radikale Gruppen. Entsprechend den Berichten haben fast 400 Personen wegen Straftaten im Zusammenhang mit diesen Krawallen Haftstrafen verbüßt.
Die britische Öffentlichkeit fragt sich, ob die Tragödie hätte verhindert werden können, nachdem auch Ähnlichkeiten zum Magdeburg-Anschlag, bei dem sechs Menschen starben, gezogen wurden. Innenministerin Yvette Cooper kündigte eine öffentliche Untersuchung an, um eventuelle Versäumnisse der Behörden zu klären. Starmer kritisierte in diesem Zusammenhang die Überprüfung der Terrorgesetze und wies auf eindeutige Defizite hin.