
Im Schwalm-Eder-Kreis gibt es seit Beginn des Jahres 2025 erhebliche Probleme mit der Abfallentsorgung. Das neu eingesetzte Entsorgungsunternehmen PreZero Service Nordhessen, das die Verantwortung für die grauen, blauen und grünen Abfalltonnen übernommen hat, sieht sich Herausforderungen durch winterliche Wetterbedingungen und technische Ausfälle gegenüber.
Die Abfuhrtermine werden in vielen Städten und Gemeinden, darunter Schwalmstadt, Frielendorf und Schrecksbach, nicht eingehalten. Schneebedeckte Straßen und Probleme mit Neufahrzeugen tragen zur Verzögerung bei. PreZero plant, bis Samstag wieder im regulären Betrieb zu sein, falls die Straßenverhältnisse dies zulassen. Um die Situation zu verbessern, sollen Extratouren mit älteren Fahrzeugen aus benachbarten Landkreisen durchgeführt werden. Bei diesen Extratouren wird Hausmüll und Biomüll in einem einzigen Müllauto gesammelt, was bei Anwohnern auf Verwunderung stößt.
Reaktionen auf die Probleme
PreZero hat sich zudem mit dem Landkreis geeinigt, alle Abfälle schnellstmöglich einzusammeln, auch solche, die vor dem Jahreswechsel nicht erfasst wurden. Zukünftig sollen die verschiedenen Abfallfraktionen jedoch wieder getrennt gesammelt und verwertet werden. Es gibt jedoch negative Rückmeldungen zu der Kommunikationspolitik des Unternehmens. Anwohner äußern Beschwerden über nicht eingehaltene Abfuhrtermine und fehlende Unterstützung durch Kommune oder Kreis. Zudem ist die Hotline von PreZero oft schwer erreichbar, woraufhin Anrufer nur allgemeine Informationen über bestehende Probleme erhalten.
Die Situation wird zusätzlich durch eine neue EU-Regelung zu Alttextilien kompliziert, die ebenfalls Diskussionen in Hessen auslöst. Der Landrat Winfried Becker bestätigte, dass der Wechsel zu PreZero notwendig wurde, nachdem der alte Anbieter eine signifikante Nachforderung im entscheidenden Vertrag gestellt hatte. PreZero plant, eine Niederlassung in Wabern im Schwalm-Eder-Kreis zu eröffnen, und die Abfuhrtage für Restmüll, Bioabfälle und Altpapier sollen im kommenden Jahr unverändert bleiben.
Bürger werden höflich gebeten, ihre Behälter ab 06:00 Uhr gut sichtbar an der Bordsteinkante abzustellen. Bei ungeleerten Tonnen in der Anfangsphase werden die Anwohner um Verständnis gebeten. Beschwerden über Mängel können telefonisch unter 05683 / 922 4200 oder per E-Mail an sek.reklamation@prezero.com gemeldet werden. Außerdem weisen die neuen Betreiber darauf hin, dass Elektrogeräte und Stromspeicher nicht in die Abfallbehälter gelangen dürfen, um Brände in Sortieranlagen oder Sammelfahrzeugen zu vermeiden, wie HNA berichtete.
Für weitere Informationen zur Abfallentsorgung im Landkreis und den Änderungen, die PreZero plant, können die Bürger die Website von Gudensberg besuchen.