Erding

Bäuerliche Solidarität: Der Wandel vom Protest zur friedlichen Diskussion

In einer kürzlich ausgestrahlten BR-Live-Sendung aus Sankt Wolfgang wurden Themen wie Zusammenhalt, Kleegras, Steuersätze und Molkereiverträge behandelt. Die Sendung, die dem Prinzip der offenen Diskussion verpflichtet ist, beinhaltete auch kritische Stimmen zu diesen Themen. Zuschauer bemerkten die friedliche und unaufgeregte Stimmung der anwesenden Bäuerinnen und Bauern, die im deutlichen Kontrast zu der wütenden Grundhaltung bei den Demonstrationen vor einem Jahr steht.

In der Sendung wurde weniger über dramatische Themen gesprochen, sondern viel mehr über landwirtschaftliche Belange, wodurch sich ein positives Bild der aktuellen Diskussion im Agrarsektor zeichnete, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.

Herausforderungen für den Ökolandbau

Ökobauern stehen jedoch vor wirtschaftlichen Herausforderungen, da höhere Verkaufspreise für Ökoerzeugnisse nicht ausreichen, um die Einnahmeausfälle auf einem Drittel der Ackerfläche auszugleichen. Die im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms (Kulap) angebotene Öko-Prämie von 314 Euro pro Hektar bleibt eine bedeutende wirtschaftliche Herausforderung.

Zusätzlich erhalten Ökolandwirte seit vergangenem Jahr mehr Unterstützung im Kulap. Diese Förderung zielt darauf ab, eine vielfältige Fruchtfolge mit einem hohen Anteil an Ackerfutter zu fördern. Im Rahmen der neuen Kulap-Maßnahme erhalten Landwirte eine Prämie von 325 Euro pro Hektar, die zusätzlich zur normalen Ökoförderung ausgezahlt wird. Durch diese Maßnahme wird Kleegras von einem „Kostenfaktor“ zu einem „Ertragsbringer“, wie das Wochenblatt berichtet.