
Die traditionsreiche Schardt GmbH & Co. KG, bekannt für ihre Kindermöbel, sieht sich mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert. Das Unternehmen hat Standorte in Oberfranken und Thüringen und gilt seit langem als Innovationstreiber in der Branche. Aufgrund eines Geburtenrückgangs und steigender Energiekosten hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Diese Entscheidung wurde im August 2022 getroffen und sorgte für Unsicherheit unter den Mitarbeitern in Thüringen.
Die Produktion von Schardt begann bereits 1992 in Böhlen im Ilm-Kreis, wo über 30 Jahre Handwerkstradition entstanden sind. Im Rahmen der Insolvenz wurden im August 2022 Produktionsmaschinen aus Thüringen abtransportiert, um die Tätigkeit am Standort Mitwitz in Oberfranken zu bündeln. Im Dezember 2022 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, und die Unidice GmbH, bekannt für smarte Spielzeuge, übernahm die Firma Schardt. Nun wird Schardt weiterhin in der Region verwaltet, wobei auf der Homepage vermerkt ist, dass es sich um „eine Marke der Unidice GmbH“ handelt.
Aktuelle Situation und Mitarbeiter
Der Standort Mitwitz konnte gerettet werden, die Zukunft des Standorts in Böhlen bleibt jedoch ungewiss. Einige Mitarbeiter aus Thüringen pendeln nun nach Oberfranken, während die Hallen in Thüringen derzeit als Lager genutzt werden. Wie in einem Bericht von infranken.de erläutert, wurden die Investoren aktiv, sodass die Entscheidung zur Insolvenz nicht von den Geschäftsführern Barbara und Philipp Schardt getroffen wurde. Diese Situation wurde noch komplizierter, als der Mehrheitsgesellschafter aus Hamburg Ende Oktober 2024 die finanziellen Mittel einstellte.
Die Schardt GmbH & Co. KG, die seit 1936 Kindermöbel produziert und aktuell etwa 50 Mitarbeiter beschäftigt, ist in einer kritischen Phase. Jurist Harald Schwartz übernimmt die vorläufige Insolvenzberatung und hat bereits Gespräche mit einem ausländischen Investor geführt, der an dem Know-how des Unternehmens interessiert ist. Barbara Schardt äußerte, dass die Mitarbeiter emotional mit der Firma verbunden und gefasst auf die Herausforderungen reagieren. Dennoch gibt es auch Überlegungen zu einem weiteren Standort in einem anderen Bundesland. Die Frist für das Insolvenzverfahren endet am 30. November 2024, worüber bis Ende November 2024 eine Entscheidung erwartet wird.