Kusel

Heiner Mühlhan und sein Lloyd: Ein Auto voller Erinnerungen!

Heiner Mühlhan hat in einem Bericht über sein erstes Auto, einen Borgward Lloyd, erzählt, wie er sich dieses Fahrzeug finanzierte und welche Erlebnisse er damit hatte. Mühlhan arbeitete als Montageleiter in einem Betrieb für Apothekeneinrichtungen und verdiente mit einem Stundenlohn von 1,41 DM. Um den Kauf des Lloyd zu realisieren, lebte er sparsam und ernährte sich von „Margarinebrot mit Marmelade von Mutti“ und einem Stammessen für 1,60 DM in einer Gaststätte.

Nach seiner Einberufung zur Bundeswehr in Gießen verbrachte Mühlhan viel Zeit mit seinem Lloyd. Er nutzte das Auto, um häufig Ballettmädchen vom Theater abzuholen, wobei bis zu sieben Personen darin Platz fanden. Nach seiner Entlassung zog er nach Detmold, wo er ein besonders denkwürdiges Ereignis erlebte: Ein „höheres Semester“ schob sein Auto zwischen zwei Pfeiler im Tordurchgang zum Schloss, woran er sich noch heute mit einem Grinsen erinnert. Trotz eines anstrengenden Studiums genoss Mühlhan die Zeit.

Unerwartete Pannen mit dem Lloyd

Bei einer Heimfahrt nach Kusel rutschte Mühlhan in einer Kurve an die Bordsteinkante, was dazu führte, dass das Hinterrad eierte. Obwohl der Lloyd es knapp nach Kusel schaffte, musste das Auto schließlich verschrottet werden, was für Mühlhan einen traurigen Abschied bedeutete.

Der Borgward Lloyd, mit dem Mühlhan viele Erinnerungen verbindet, ist Teil einer automobilen Tradition. Das Unternehmen Borgward, gegründet von Carl Friedrich Wilhelm Borgward, war ein bedeutender Hersteller im Nachkriegsdeutschland. Berichten zufolge produzierte das Unternehmen nicht nur Pkw wie den Lloyd LP300, sondern auch Lastwagen, die zur Erstausstattung der Bundeswehr gehörten.

Die Borgward-Fahrzeuge, einschließlich des Lloyd, erlebten ihre Hochphase in den 1950er und 1960er Jahren, als sie bei verschiedenen Truppenteilen der Bundeswehr zum Einsatz kamen. Insgesamt wurden zwischen 1955 und 1961 über 5600 Borgward-B2000 A/O an die Bundeswehr geliefert, was dem Unternehmen ermöglichte, sich als bedeutender Akteur in der Automobilindustrie zu etablieren, bevor es 1963 im Rahmen eines Konkursverfahrens zerschlagen wurde, wie [panzerbaer.de](http://panzerbaer.de/helper/bw_lkw_00-75t_gl-a.htm) berichtet.