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Der bisherige Oberbürgermeister von Freiberg, Sven Krüger, wurde zum neuen Landrat von Mittelsachsen gewählt. Krüger erzielte im ersten Wahlgang 50,3 Prozent der Stimmen, was 65.607 von 130.533 gültigen Stimmen entspricht. Unterstützt wurde er von den Freien Wählern, der FDP und der CDU. Der AfD-Kandidat Jens Tamke erreichte mit 34 Prozent (21.188 Stimmen) den zweiten Platz.
Zur Wahl aufgerufen waren 242.075 Menschen, wobei die Wahlbeteiligung bei 54,3 Prozent lag. Neben Krüger und Tamke traten weitere Kandidaten an, darunter Mario Lorenz (SPD), Cindy Reimer (Die Linke) und Stefan Trautmann (Freie Sachsen), die jedoch chancenlos waren.
Vorangegangene politische Entwicklungen
Sven Krüger sorgte bereits in der Vergangenheit für Aufsehen, als er als Oberbürgermeister an einem Opernball in St. Petersburg teilnahm, der von Wladimir Putin als Schirmherr unterstützt wird. In seiner Rede sprach er von der „großen Nation“ Russland und bezeichnete den Krieg Putins als „schwierige Situation“. Zudem beklagte er, dass eine Statue des russischen Gelehrten Lomonossow nicht vor der Freiberger Bergakademie aufgestellt werde.
Der vorherige Landrat Dirk Neubauer hatte im Juli 2024 seinen Rückzug bekannt gegeben. Er war 2022 als parteiloser Kandidat mit Unterstützung von SPD, Linken und Grünen gewählt worden. Neubauer gab seinen Rücktritt mit persönlichen Anfeindungen und fehlenden Durchsetzungsmöglichkeiten als Begründung an und war seit Oktober 2024 nicht mehr im Amt. Die Amtsgeschäfte werden derzeit von Lothar Beier (CDU), dem ersten Beigeordneten, geleitet.
Die Wahl war von erheblichem Interesse, da rund 240.000 Menschen im Landkreis wahlberechtigt waren und bei fehlender absoluter Mehrheit ein zweiter Wahlgang erforderlich sein könnte, der mit der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar zusammenfallen könnte. Wie MDR berichtete, sind fünf Kandidaten für die Nachfolge von Dirk Neubauer bestätigt worden.