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In der Nacht zum 29. Januar 2025 wurde in einer Flüchtlingsunterkunft in Göppingen ein Securitymitarbeiter von einem 33-jährigen Mann mit einem Küchenmesser bedroht. Der Vorfall ereignete sich kurz vor 0:30 Uhr, als der Mann, der betrunken war, lautstark herumgeschrien hatte. Nachdem mehrere Securitymitarbeiter ihn zur Ruhe ermahnten, kehrte der Mann zurück und fuchtelte mit dem Messer vor ihnen.
Die Security rief daraufhin die Polizei, woraufhin der Mann flüchtete. Bei diesem Fluchtversuch verletzte sich der Täter an der Hand mit dem eigenen Messer. Die Polizei konnte den Mann wenig später in der Nähe der Unterkunft festnehmen. Anschließend wurde er zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht und erwartet nun eine Anzeige wegen Bedrohung, wie die Stuttgarter Zeitung berichtete.
Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte im Fokus
Die Schwere von Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte bleibt ein drängendes Problem in Deutschland. Laut Zahlen, die von der Linken-Abgeordneten Clara Bünger bei der Bundesregierung angefragt wurden, gab es bis Oktober 2024 fast so viele Angriffe auf Unterkünfte wie im gesamten Jahr 2023. Zwischen Juni und September 2024 wurden 19 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte registriert, bei denen acht Personen verletzt wurden. In den ersten beiden Quartalen 2024 wurden 72 beziehungsweise 64 Angriffe verzeichnet, wobei fehlende Nachmeldungen für das dritte Quartal die Zahlen möglicherweise erheblich erhöhen könnten.
Für 2023 wurden insgesamt 167 Angriffe auf Unterkunftseinrichtungen registriert. Interessanterweise wurden von Januar bis Oktober 2024 bereits 155 Angriffe erfasst, was vorläufigen Zahlen entspricht. Bünger äußerte, dass die Zunahme dieser Angriffe auf die politische Rhetorik von rechten Parteien und deren Unterstützern zurückzuführen sei. Sie gibt auch der Ampel-Koalition (SPD, Grüne, FDP) eine Mitverantwortung für das Klima, das solche Übergriffe begünstige, wie die taz berichtete.