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Audi-Mitarbeiter in Not: Gehaltsanpassungen verschoben!

Die Audi-Mitarbeiter in Ingolstadt und Neckarsulm sehen sich derzeit mit einer möglichen Verschiebung der vereinbarten Tariferhöhung konfrontiert. Das Management hat Druck auf die Beschäftigten ausgeübt, die Gehaltsanpassungen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Laut den Tarifpartnern in der Metall- und Elektroindustrie wurde im November 2024 eine zweistufige Tarifrunde vereinbart, die eine Gehaltserhöhung um 2,0 Prozent ab dem 1. April 2025 sowie um weitere 3,1 Prozent ab April 2026 vorsieht.

Zusätzlich sollen Zuschläge für Nachtschicht und Mehrarbeit wegfallen, während die „Audi Erfolgsbeteiligung“ (AEB) zusammengestrichen wird. Für das Jahr 2024 beträgt die Erfolgsbeteiligung 8.840 Euro, was einem Anstieg gegenüber 8.510 Euro im Vorjahr entspricht. Eine Unternehmenssprecherin erklärte, dass sich das wirtschaftliche Umfeld weiter verschärft habe und der Vorstand „vertrauensvolle und geordnete Gespräche“ mit dem Betriebsrat führt. Audi sieht sich unter wirtschaftlichem Druck, da die Absatzzahlen im vergangenen Jahr um 12 % auf 1,7 Millionen Fahrzeuge sanken. Besonders besorgniserregend ist der Absatzrückgang in Deutschland, der um 21 % auf 198.000 Fahrzeuge fiel, während Verkäufe in China um 11 % auf 649.000 Autos zurückgingen. Zudem betrug die operative Marge von Audi von Januar bis September 2024 nur 2,5 %. Die Jahreszahlen und die Gewinnbeteiligung werden am 18. März veröffentlicht.

Prämie trotz Herausforderungen

Trotz der Herausforderungen plant Audi, seine Mitarbeiter am Rekordgewinn aus dem Jahr 2022 zu beteiligen. Die Prämie für Audi-Beschäftigte beträgt 8.510 Euro und steht im Kontext eines Rekordgewinns von fast 8 Milliarden Euro im gleichen Jahr. Zunächst gab es Diskussionen über eine mögliche Deckelung der Ausschüttung, doch der Betriebsrat konnte diese erfolgreich abwenden. Damit ist die Prämie für Audi-Mitarbeiter mehr als doppelt so hoch wie die von Volkswagen-Mitarbeitern. Zum Vergleich: Mercedes-Benz zahlte Anfang 2023 bis zu 7.300 Euro Prämie an 93.000 Beschäftigte.