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Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) plant eine Erweiterung durch die Aufnahme des Verkehrsverbunds Pforzheim-Enzkreis GmbH (VPE). Diese Entscheidung wurde in einer Sitzung des Kreistags am 30. Januar in Eggenstein-Leopoldshafen begrüßt. Der Beitritt des VPE soll zahlreiche Vorteile mit sich bringen, wie die Vereinfachung für Fahrgäste, die künftig keine Wechsel zwischen Verbundgebieten mehr vornehmen müssen. Zudem wird erwartet, dass der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) auf regionalen Strecken gestärkt wird.
Aktuell laufen Gespräche zwischen dem KVV, dem Land Baden-Württemberg, dem Enzkreis und der Stadt Pforzheim, um die Rahmenbedingungen und Auswirkungen des geplanten Beitritts zu klären. Der Aufsichtsrat des KVV hat dem Vorhaben bereits grundsätzlich zugestimmt. Landrat Christoph Schnaudigel (CDU) wurde ermächtigt, eine Absichtserklärung (Letter of Intent, LoI) zur KVV-Verbundgebietserweiterung zu unterzeichnen. Der LoI soll eine politische Willensbekundung formulieren und die Grundlage für das Projekt schaffen.
Details zur geplanten Gebietserweiterung
Die Absichtserklärung enthält unter anderem Punkte zur finanziellen Förderung durch das Land Baden-Württemberg sowie zur möglichen Übernahme des VPE-Personals durch den KVV. Diese Erklärung wurde bereits vom Ministerium für Verkehr freigegeben und soll Ende Februar unterzeichnet werden. Für die vollständige Integration des VPE wird mit einer mehrjährigen Übergangsphase gerechnet.
Wie die Informationen von Karlsruhe.de ergänzen, läuft der Prozess seit Januar 2023 mit gutem Fortschritt, und es wurden keine größeren inhaltlichen Hürden oder Differenzen für die Integration identifiziert. Fahrgäste würden von dem Beitritt profitieren, da KVV-Tickets dann auch bis nach Vaihingen (Enz), Bad Wildbad oder Maulbronn gültig wären. Bisher galten nur bestimmte Zeitkarten über das Pfinztal hinaus.
Mit der Erweiterung ist eine organisatorische Neuaufstellung des KVV verbunden. Neue Gesellschafter werden die Stadt Pforzheim, das Land Baden-Württemberg und der Enzkreis sein. Das Land hat sich zudem für eine Neuordnung der Verkehrsverbünde in der Region eingesetzt, was zur Folge hat, dass Karlsruhe durch diese Neuordnung die Mehrheit in der Gesellschafterversammlung verlieren wird – von 52% auf 34%. Der Landkreis Karlsruhe wird 17% der Anteile halten, ebenso das Land Baden-Württemberg. Trotz dieser Veränderungen könnte die Fusion finanzielle Vorteile für Karlsruhe bringen, da der Anteil der Stadt am prognostizierten KVV-Defizit von rund 7,5 Millionen Euro sinken könnte.