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Der Landkreis Miesbach setzt auf moderne Lösungen im Katastrophenschutz und investiert jährlich 750.000 Euro, um sich auf verschiedene Katastrophenszenarien wie Naturkatastrophen, Massenanfälle von Verletzten, Pandemien und Cyberattacken vorzubereiten. Dies ist Teil eines umfassenden Zehnjahresplans über insgesamt 7,5 Millionen Euro, der 2023 vom Kreistag beschlossen wurde, wie Merkur berichtete.
Der Investitionsplan umfasst 14 Punkte, die sowohl Neuanschaffungen für Organisationen als auch Equipment, das im Eigentum des Landkreises bleibt, beinhalten. Unter den Ausgaben sind 580.000 Euro für zwei Wechselladerfahrzeuge, eines für das Technische Hilfswerk (THW) in Miesbach, das mit einem Kran ausgestattet ist, sowie ein weiteres für den Bauhof des Landkreises, beide ausgestattet mit Blaulicht.
Förderungen und Beschaffungen
Zusätzlich zur Fahrzeugbeschaffung wird in zwei Abrollbehälter für Multifunktionsmulden und Einsatzsysteme investiert. Die Förderung umfasst zudem 170.000 Euro für kleinere Anschaffungen sowie die Ertüchtigung von rund 100 Sirenen im Landkreis, die von den Kommunen vorgenommen werden kann. Während die Regierung von Oberbayern die Umstellung auf Digitalfunk bezuschusst, bleibt die Ausstattung für Sprachdurchsagen unberücksichtigt. Um den Kommunen zu helfen, bietet der Landkreis an, den Förderbetrag der Regierung zu verdoppeln, um höhere Technik anzuschaffen.
Zu den weiteren Neuerungen zählt die Installation neuer digitaler Hornlautsprecher in der Stadt Miesbach. Auch beim bayerischen Roten Kreuz (BRK) Holzkirchen wird ein Kanistersystem für verunreinigtes Trinkwasser bereitgestellt. Für die Feuerwehren in Irschenberg und Miesbach werden Rüstwagen gefördert, während die Feuerwehr Fischbachau ein spezielles Waldbrand-Löschfahrzeug erhält.
Darüber hinaus sollen Chemieschutzanzüge für Feuerwehren in Tegernsee, Holzkirchen und Weyarn angeschafft werden, während das BRK Hausham einen Kühlanhänger für die Verpflegung während Evakuierungen erhält. Zudem beschafft die Bergwacht Hausham eine Ersatzdrohne für Vermisstensuchen. Für Krankenhäuser werden Sets mit Absturzsicherungen und Gebläsefilteranzügen bereitgestellt.
Eine wichtige Maßnahme ist die Anschaffung von Trockenanzügen für die DLRG und Wasserwacht, um Hautkontakt bei Hochwasser zu vermeiden. Auch die Kommunikationsinfrastruktur spielt eine zentrale Rolle, denn es wird eine Rückfallebene für Internet- oder Telefonverbindungs-Ausfälle eingerichtet. Neben materiellen Investitionen wird auch die Förderung der Ausbildung im Krisenmanagement Bestandteil des Budgets sein.
Digitale Strategien im Katastrophenschutz
Im Kontext des Katastrophenschutzes wird immer deutlicher, dass moderne Technologien und die Vernetzung von Expertenwissen an Bedeutung gewinnen. Laut Kommune Digital Forum sind aktuelle Herausforderungen wie der Klimawandel, der zu häufigeren extremen Wetterereignissen führt, und die Sicherung kritischer Infrastrukturen zentrale Themen. Die Veranstaltung „Digitale Lösungsansätze im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz“ widmet sich diesen Themen und beleuchtet die Notwendigkeit effektiver Lösungsstrategien.
Neue Technologien unterstützen Einsatzkräfte, indem sie Echtzeitinformationen bereitstellen und automatisierte Systeme die Reaktionsgeschwindigkeit in Notfällen verbessern. Innovative Lösungen sind notwendig, um komplexe Herausforderungen im Katastrophenschutz zu bewältigen. Es wird betont, dass die Bürgerbeteiligung und die Vernetzung von Informations- und Kommunikationstechnologien entscheidend sind, um die Zusammenarbeit bei Katastrophen zu optimieren.