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In Erfurt, Thüringen, kam es am Sonntagabend zu einem schweren Messerangriff auf einen 14-jährigen Jugendlichen. Der Vorfall ereignete sich gegen 18 Uhr an einer Bushaltestelle in der Weimarstraße im Stadtteil Vieselbach. Der Junge wurde bei der Attacke schwer verletzt und musste aufgrund des hohen Blutverlusts notoperiert werden. Er wurde in das Klinikum Erfurt eingeliefert. Laut den Angaben der Polizei sind keine Details zur Anzahl der Stiche veröffentlicht worden, da die beteiligten Personen noch minderjährig sind. Auch eine abschließende Einschätzung des Gesundheitszustands des Opfers steht noch aus.
Der mutmaßliche Täter, ein 16-jähriger Jugendlicher, konnte von den Einsatzkräften, die auch einen Rettungshubschrauber anforderten, vorläufig festgenommen werden. Die Festnahme fand etwa 800 Meter vom Tatort entfernt auf einem Feldweg statt. Der Vorfall wurde durch einen Streit zwischen den beiden Jugendlichen ausgelöst. In der Nähe des Rathausplatzes musste der Ortskern rund um die Bushaltestelle bis kurz vor Mitternacht gesperrt werden, während die Ermittlungen liefen.
Frühere ähnliche Vorfälle
Bereits in der Vergangenheit kam es in Erfurt zu einem weiteren Messerangriff. Insbesondere am 28. Juni 2021 wurden zwei Personen in einem ähnlichen Vorfall verletzt. Bei diesem Angriff wurde ein 32-jähriger Deutscher zunächst als Verdächtiger gesucht, der später von Spezialeinsatzkräften des Landeskriminalamtes festgenommen wurde. Der Mann war in seiner Wohnung angetroffen worden und hatte sich mutmaßlich selbst verletzt. Die Polizei erforschte damals weitere Hintergründe, während das Motiv unklar blieb. Die Opfer waren zwei Männer im Alter von 45 und 68 Jahren, die jedoch nicht in Lebensgefahr schwebten.
Der Vorfall vom Juni 2021 wurde durch eine intensive Fahndung mit Hubschraubern und Fährtenhunden begleitet. Zudem bestand eine Verbindung zu einer Messerattacke in Würzburg, bei der drei Frauen ums Leben kamen. Die Ermittlungen in Würzburg konzentrierten sich auf mögliche politische Motive sowie psychische Auffälligkeiten des Täters.
Die Polizei in Erfurt bleibt angesichts der wiederholten Vorfälle weiterhin in Alarmbereitschaft und setzt ihre Ermittlungen zum aktuellen Fall fort.