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Die Gemeinde Schliersee plant die Einrichtung eines Sanierungsgebietes, um die Ortsmitte aufzuwerten. Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer erläutert, dass eine entsprechende Satzung präzise Regelungen ermöglicht, die darauf abzielen, die Lebensqualität in der Gemeinde zu steigern.
Zu den geplanten Maßnahmen zählen steuerliche Anreize für Grundstückseigentümer. Sanierungsmaßnahmen können über einen Zeitraum von 11 Jahren steuerlich abgesetzt werden, was einen erheblichen Unterschied zu den üblichen 50 Jahren darstellt. Wolfgang Mundel von der CSU betont, dass Eigentümer nicht gezwungen werden sollen, sondern durch steuerliche Vorteile und eine potenzielle Wertsteigerung zur Teilnahme angeregt werden.
Details und Rahmenbedingungen
Allerdings gibt es auch Nachteile für die Eigentümer. Der Gemeinderatsbeschluss ist für bestimmte Vorhaben erforderlich, und nach 15 Jahren könnte die Gemeinde Vorkaufsrechte ausüben, wenn keine Sanierungen durchgeführt werden. Der Fokus der Sanierungsmaßnahmen liegt auf der Miesbacher Straße, wo ein erheblicher städtebaulicher Bedarf besteht.
Die Gemeinde möchte zudem energetische Sanierungen und Fassadengestaltungen vorgeben. Bereits in den 90er Jahren wurden Einzelmaßnahmen in Schliersee durchgeführt, doch die Fortschritte stockten. Vor zwei Jahren wurde die bestehende Satzung für ein Sanierungsgebiet aufgehoben, da städtebauliche Maßnahmen nicht konkretisiert wurden. Jörn Alkhofer, Geschäftsführer der Marktgemeinde, betont deshalb die Notwendigkeit, die Gründe für die Einrichtung eines Sanierungsgebietes zu erläutern.
Ein erfolgreiches Modell aus Holzkirchen könnte auf Schliersee übertragen werden. Bernd Mayer-Hubner von den Grünen und Florian Zeindl von der CSU unterstützen den Vorschlag und plädieren dafür, einen Experten einzuladen, um weitere Schritte zu planen. Der Gemeinderat hat den Vorschlag einstimmig begrüßt und beauftragt die Verwaltung mit den nächsten Schritten, um die Initiative voranzutreiben, wie Merkur berichtete.
Die Satzung des Sanierungsgebietes kann detailliert im Dokument auf der Website der Gemeinde eingesehen werden, wie dort dokumentiert ist.