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Notfallpraxen in Not: Schließungen bedrohen Gesundheitsversorgung in BW!

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) plant die schrittweise Schließung von insgesamt 18 Notfallpraxen im Bundesland. Bereits jetzt befürchtet die SPD in Baden-Württemberg massive Folgen für die Kliniken, insbesondere eine höhere Belastung der Notaufnahmen. SPD-Gesundheitsexperte Florian Wahl äußerte sich besorgt über die Auswirkungen dieser Schließungen.

In einer Antwort auf eine Anfrage im Landtag bestätigte die Landesregierung, dass die Notaufnahme in Buchen nach der Schließung der dortigen Notfallpraxis einen Anstieg der Patientenzahlen verzeichnete. Zwischen November 2022 und März 2023 wurden an Wochenenden 1.072 Patienten behandelt, während im gleichen Zeitraum des darauffolgenden Jahres bereits 1.361 Patienten in der Notaufnahme waren.

Details zu den Schließungen

Die Schließung der Notfallpraxis in Buchen geschah aufgrund eines Gerichtsurteils im Oktober 2023. Der aktuelle Plan sieht die folgenden Schließungszeiträume für die weiteren Praxen vor:

  • Neuenbürg: 31.03.2025
  • Kirchheim/Teck: 31.03.2025
  • Bad Saulgau: 31.03.2025
  • Nagold: 30.06.2025
  • Ellwangen: 30.06.2025
  • Oberndorf: 30.06.2025
  • Backnang: 30.06.2025
  • Eberbach: 31.07.2025
  • Schwetzingen: 31.07.2025
  • Münsingen: 30.09.2025
  • Tettnang: 30.09.2025
  • Achern: 31.10.2025
  • Wolfach: 31.10.2025
  • Albstadt: 30.11.2025
  • Ettlingen: 30.11.2025
  • Brackenheim: 30.11.2025
  • Müllheim: 30.11.2025
  • Herrenberg: 30.11.2025

Bereits im Jahr zuvor wurden acht Notfallpraxen geschlossen. Die SPD-Fraktion hat ebenfalls die Auswirkungen dieser Schließungen abgefragt, deren Ergebnisse jedoch noch ausstehen. Die KVBW betont, dass die Schließungen nicht zulasten anderer Gesundheitseinrichtungen gehen werden.

Die KVBW plant, die Notfallpraxen durch sogenannte „Auffangpraxen“ zu ersetzen, die zusätzliche Patienten aufnehmen sollen. Diese Praxen sollen durch längere Öffnungszeiten und mehr Ärzte erweitert werden. Somit soll beispielsweise die Notfallpraxis in Karlsruhe Patienten der schließenden Praxis in Ettlingen mit 26 zusätzlichen Arztstunden übernehmen.

Die Diskussion über die Schließungen ist von massiven Protesten begleitet, während die KVBW weiterhin darauf hinweist, dass 95% der Patienten zukünftig innerhalb von 30 Fahrminuten eine Notfallpraxis erreichen sollen. Die restlichen Patienten sollen innerhalb von maximal 45 Minuten behandelt werden können, wobei nur noch Standorte in Verbindung mit einem Krankenhaus mit Notaufnahme vorgesehen sind.

Für weiterführende Informationen zu diesem Thema lesen Sie [SWR](https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/schliessung-notfallpraxen-belastet-klinik-100.html) und [Ärzteblatt](https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/156600/Notfallpraxen-sollen-in-Baden-Wuerttemberg-nach-und-nach-schliessen).