Weiden in der Oberpfalz

Magische Rauhnächte: Ein unvergessliches Erlebnis in Weiden!

Über 50 Personen nahmen an einer magischen Rauhnacht-Wanderung des Katholischen Frauenbundes St. Konrad im Altenstädter Wald teil. Diese besondere Veranstaltung fand im Rahmen der Rauhnächte statt, einer Zeit, die traditionell zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar begangen wird und mit Magie und Geheimnissen assoziiert wird. Die Wanderung begann am Hammerweg und führte zur Eisstockhütte in Altenstadt, wo eine Brotzeit stattfand.

Richard Reger, ein Gast aus Böhmischbruck, erzählte während der Wanderung interessante Geschichten über die Rauhnächte. Er teilte Erzählungen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert mit den Teilnehmern, darunter lang vergessene Bräuche und schaurige Geschichten. Zu den Erzählungen zählten unter anderem die „Geister-Christmette“ von 1935 in Pfrentsch sowie Geschichten über Schmuggler im Bayerischen Wald. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung durch Richard Reger, der Lieder wie „Es ist halt Winter worn“ und „Geisterreiter“ von Johnny Cash präsentierte. Nach der Veranstaltung kehrte die Gruppe bei sternenklarer Nacht mit Fackeln und Laternen zurück.

Die Bedeutung der Rauhnächte

Die Rauhnächte, auch bekannt als Raunächte, Glöckelnächte, Innernächte oder Unternächte, gelten als magische Zeit, in der die Grenze zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt dünn ist. Diese Nächte beginnen je nach Region am 21. oder 25. Dezember und dauern insgesamt zwölf Nächte. Die Ursprünge der Rauhnächte sind vielschichtig und reichen tief in die Geschichte zurück, mit Wurzeln, die bis zu germanischen, keltischen und slawischen Festen zurückverfolgt werden können.

In dieser besonderen Zeit glauben viele, dass Geister von Verstorbenen und Naturgeister die Menschenwelt beeinflussen können. Historisch gesehen entwickelten sich diverse Bräuche, um Schutz und Segen für das kommende Jahr zu erbitten. Menschen auf der ganzen Welt führten Rituale durch, um Glück, Gesundheit und Erfolg zu fördern. Die Traditionen der Rauhnächte haben sich über Jahrhunderte erhalten oder sind verloren gegangen, wobei einige Bräuche bis in die heutige Zeit praktiziert werden.

Wie National Geographic beschreibt, wurde der Ursprung der Rauhnächte möglicherweise durch den Kalenderwechsel von einem Mond- auf ein Sonnenjahr während der Herrschaft von Julius Caesar beeinflusst. In dieser Zeit gab es verschiedene Regeln und Bräuche, die zu beachten waren, unter anderem, dass Frauen und Kinder abends zuhause bleiben mussten und es als unglücklich galt, Wäsche aufzuhängen oder während der Rauhnächte Haare und Nägel zu schneiden.