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Tragischer Diphtherie-Fall: Ungeimpfter Junge stirbt im Havelland!

Ein tragischer Fall in Brandenburg: Ein zehnjähriger Junge aus dem Havellandkreis ist im Januar 2024 an Diphterie verstorben. Laut Berichten von herzogtum-direkt.de erkrankte der Junge bereits im September 2023 und erhielt über mehrere Monate intensivmedizinische Behandlung. Er war nicht gegen Diphtherie geimpft.

Das Gesundheitsamt konnte herausfinden, dass sich der Junge bei einem geimpften Verwandten angesteckt hat, der lediglich leichte Symptome zeigte. Dr. Kaschlin Butt, die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes im Herzogtum Lauenburg, hob die Seltenheit von Diphtherietodesfällen seit der Einführung der Impfung hervor und empfahl, den Impfschutz beim Hausarzt überprüfen zu lassen. Diphtheriebakterien produzieren Toxine, die für den menschlichen Körper schädlich sind. Zu den möglichen Symptomen gehören Atemwegserkrankungen, Hautwunden sowie schwerwiegende Folgen wie Herzschädigungen und Lähmungen im späteren Verlauf der Krankheit.

Impfempfehlungen und Diphtheriestatistik

Die Sterblichkeitsrate bei Diphtherie liegt zwischen 5 und 10 Prozent, wobei diese Rate bei Kindern unter fünf Jahren und Erwachsenen über 40 Jahren auf 20 bis 40 Prozent ansteigt. Die ständige Impfkommission (STIKO) hat empfohlen, in den ersten Lebensjahren drei Impfungen durchzuführen, gefolgt von Auffrischungen vor der Einschulung und im Jugendalter. Zudem sollte der Impfschutz alle zehn Jahre erneuert werden. Diphtherie ist meldepflichtig und wird von Gesundheitsämtern überwacht. Der letzte erfasste Diphteriefall im Kreis Herzogtum Lauenburg wurde im Jahr 2018 dokumentiert.

Ein Blick auf die allgemeine Diphtherie-Situation in Deutschland zeigt, dass laut dem Robert Koch-Institut (RKI) Diphtherie-Todesfälle sehr selten sind. Im Jahr 2023 wurde dem RKI ein Todesfall aufgrund von Hautdiphtherie bei einer erwachsenen Person gemeldet, und für das Jahr 2024 wurde bislang ein Todesfall aufgrund von respiratorischer Diphtherie bei einem Erwachsenen registriert. Bernhard Kosak, der Leiter der Kinder-Notfallmedizin des Klinikums Westbrandenburg, äußerte, dass viele Menschen fälschlicherweise glauben, diese Krankheiten seien heutzutage behandelbar. Der Zeitpunkt für eine angemessene Behandlung ist jedoch entscheidend, und auch andere Krankheiten wie Meningokokken, Pneumokokken und Masern können erhebliche Folgeschäden nach sich ziehen, wie mdr.de berichtete.