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E-Mobilität in Rheinland-Pfalz: Holpriger Weg zur grünen Zukunft

In Rheinland-Pfalz zeigt sich ein zögerlicher Trend beim Kauf von Elektroautos, der auf Bedenken hinsichtlich der Reichweite und der Lademöglichkeiten zurückzuführen ist. Laut dem Verkehrsministerium hat sich die Zahl der rein batteriebetriebenen Pkw von knapp 5.700 zu Beginn des Jahres 2020 auf über 70.000 zu Beginn des Jahres 2024 erhöht. Auch die Zahl der Hybridfahrzeuge stieg im selben Zeitraum von knapp 24.000 auf über 136.000 Fahrzeuge.

Von den 81.500 neu zugelassenen Pkw im Zeitraum von Januar bis September 2024 hatten 14% einen reinen Elektroantrieb und 5,5% waren Plug-In-Hybridfahrzeuge. Dennoch dominieren zu Beginn des Jahres 2024 mit etwa 2,63 Millionen Pkw in Rheinland-Pfalz weiterhin die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.

Herausforderungen beim Ausbau der Ladeinfrastruktur

Die Entwicklung der Ladeinfrastruktur in Rheinland-Pfalz zeigt zwar Verbesserungen, dennoch sind die Ladesäulen nur zu 12% belegt. Im zweiten Halbjahr 2024 betrug die Gesamtleistung der Ladepunkte 420 Megawatt, was einen Anstieg von 160 Megawatt im Vergleich zum Jahresbeginn darstellt. Im Jahr 2023 wurden 460 normale Ladesäulen und 531 Schnellladeeinrichtungen installiert, damit steht nun insgesamt eine Zahl von über 2.000 Schnellladeeinrichtungen zur Verfügung.

Der Gemeinde- und Städtebund hat den Ausbau der Ladeinfrastruktur als zentrale Aufgabe identifiziert, insbesondere in ländlichen Regionen. Dabei variiert die Zahl der Ladesäulen stark zwischen den Regionen, wobei der Kreis Mainz-Bingen 166 Ladesäulen aufweist, während im Kreis Birkenfeld nur 34 vorhanden sind. In vielen ländlichen Gebieten haben Haushalte die Möglichkeit, eigene Wallboxen zu installieren, was den Bedarf an öffentlicher Infrastruktur reduziert. Die Pfalzwerke betreiben bundesweit 1.750 Ladepunkte, davon 555 in Rheinland-Pfalz.

Erwartungen und künftige Entwicklungen

Die Aussicht auf einen Ausbau der E-Mobilität könnte durch steuerliche Vergünstigungen und schnellere Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Ein Mangel an E-Modellen im Kleinwagensegment, das für Kurzstrecken wichtig ist, wird von vielen als problematisch angesehen. Außerdem führen die Streichung der Bundesprämien für Elektroautos und die unklare Marktentwicklung zu Unsicherheiten bei den Verbrauchern.

Der Trend zur Elektromobilität zeigt sich auch in der breiteren Perspektive: Bis 2025 soll in Deutschland eine flächendeckende Ladeinfrastruktur mit über 100.000 Ladepunkten geschaffen werden, wobei die EU ein Ziel der vollständigen emissionsfreien Mobilität bis 2030 anstrebt. Elektromobilität wächst rasant, und die hohe Nachfrage nach Ladeinfrastruktur wird sowohl in Deutschland als auch in Europa als essentiell angesehen, um der steigenden Anzahl an Elektrofahrzeugen gerecht zu werden. Auch innovative Ladearten, wie Normalladesäulen, Schnell- und Ultraschnellladestationen, sollen ausgebaut werden, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Fahrer gerecht zu werden, wie [fahrzeugschein.de](https://www.fahrzeugschein.de/blog/artikel/infrastruktur-emobilitaet-2025) berichtete.