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In Murrhardt beginnt ein umfassendes Neubauprojekt auf dem ehemaligen Schweizer-Areal, das eine bedeutende Wohnraumerschaffung in der Region anvisiert. Dieses Vorhaben umfasst insgesamt 72 Wohnungen sowie eine Kindertagesstätte (Kita) und wird von der Bietigheimer Unternehmensgruppe Schlegel Concepts geleitet. Das Gelände erstreckt sich über etwa 7500 Quadratmeter und liegt an der Theodor-Heuss-Straße und dem Obermühlenweg.
Die Abrissarbeiten auf dem Areal haben im Oktober 2024 begonnen und sollen in den kommenden Tagen abgeschlossen sein. Der Projektleiter Lutz Schneidewind-Binder gab an, dass die Bauanträge im März 2025 beim Baurechtsamt eingereicht werden sollen, während ein Baustart für den Herbst 2025 geplant ist. Das Konzept umfasst sechs mehrgeschossige Wohnhäuser und eine Kita, die von der Stadt Murrhardt betrieben werden soll.
Details zum Wohnquartier
Der geplante Wohnkomplex wird insgesamt 115 Stellplätze in einer Tiefgarage bieten. Die beiden Baukörper an der Theodor-Heuss-Straße erhalten jeweils drei Obergeschosse sowie ein Dachgeschoss und bieten jeweils Platz für 14 Wohnungen. Auf dem Obermühlenweg sind zwei weitere grundrissgleiche Wohnhäuser vorgesehen. Die Kita wird Platz für zwei Gruppen bieten, und im Innenbereich sind Grünflächen, Wege und ein Spielplatz eingeplant.
Insgesamt werden auf dem Areal Wohnungen mit Größen zwischen 55 und 137 Quadratmetern geschaffen. Die Fertigstellung der Häuser ist bis zum Jahr 2027 angestrebt, während der Verkaufsstart der Wohnungen ebenfalls im März 2025 erfolgen soll. Die Bauweise orientiert sich am KfW-40-Standard und sieht massive Holzaußenwände, Holzverschalung sowie die Installation von Photovoltaikanlagen und Fußbodenheizung vor.
In einer Informationsveranstaltung zu diesem Projekt, die mehrere Gemeinderatsmitglieder und interessierte Bürger anlockte, betonte Bürgermeister Armin Mößner die dringende Notwendigkeit, in Deutschland Wohnraum zu schaffen, da aktuell 700.000 Wohnungen fehlen. Der geplante Bebauungsplan sieht auch die Neugestaltung des nordwestlichen Areals vor, was die Schaffung eines attraktiven Wohnquartiers in der Nähe der Murr beinhaltet.
Die Beteiligten ließen auch Bedenken hinsichtlich der geologischen Stabilität des Areals und der Hochwassersituation, insbesondere angesichts einer Hochwassergefahrenkarte, nicht unberücksichtigt. Hochwasserschutzmaßnahmen stehen im Mittelpunkt der Planung, um die Sicherheit der zukünftigen Bewohner zu gewähren. Darüber hinaus wurden Fragen zur ausreichenden Anzahl von Stellplätzen und barrierefreier Erschließung erörtert sowie positive Rückmeldungen von Bürgern, die das Projekt als Chance erachten.
Für eine nachhaltige Entwicklung des Wohnquartiers ist die Verwendung von Massivholz geplant, und es wird ein Anschluss an das städtische Nahwärmenetz angestrebt. Mit dieser Initiative möchten die Verantwortlichen einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen leisten, da jeder Kubikmeter Holz rund 1,1 Tonnen CO2 einspart.
Für weitere Informationen zu diesem Projekt können die Berichte auf Stuttgarter Nachrichten und Murrhardter Zeitung nachgelesen werden.