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Am 6. Februar 2025 jährt sich das verheerende Erdbeben in Antakya, der türkischen Partnerstadt von Aalen, zum zweiten Mal. Dieses Erdbeben ereignete sich am frühen Morgen des 6. Januar 2023 und führte zum Einsturz von Tausenden Häusern und Stadtvierteln, was viele Überlebende obdachlos machte.
Eine Aalener Delegation besuchte die Stadt ein Jahr nach der Katastrophe und fand verheerende Zustände vor: Trümmerfelder und Containerstädte zeugen von den Zerstörungen. Roland Hamm vom Partnerschaftsverein berichtet von „Kranlandschaften“ in bestimmten Vierteln, wo neue Wohnungen entstehen sollen. In anderen Bereichen sind noch „Steinwüsten“ und geräumte Trümmerfelder sichtbar, insbesondere in Regionen mit instabilem Untergrund.
Wiederaufbau und Unterstützung
An historischen Gebäuden wie Moscheen, Kirchen und Synagogen werden bereits vorbereitende Arbeiten für den Wiederaufbau durchgeführt. Eine Stiftung wurde gegründet, um den Wiederaufbau dieser historischen Bauwerke gemeinsam mit dem Staat zu organisieren. Für den Bau einer neuen Reha-Klinik wurde ein Grundstück gefunden, und es wurden 500.000 Euro an Spendengeldern aus Aalen mobilisiert, sowie weitere 500.000 Euro aus Kiel und 300.000 Euro an Sachspenden aus Dortmund. Der neue Oberbürgermeister Mehmet Öntürk unterstützt den Bau der Klinik ebenso.
Die Städtepartnerschaft zwischen Antakya und Aalen besteht seit 1995. Bei dem Erdbeben am 6. Januar 2023 starben schätzungsweise 60.000 Menschen in der Türkei und Syrien. Zur Erinnerung an die Opfer findet am 9. Februar um 14 Uhr eine Gedenkfeier im Kulturclub Antakya-Aalen statt. Geldspenden für die Erdbebenhilfe können auf ein angegebenes Konto des DRK-Kreisverbands Aalen überwiesen werden.
In Deutschland, insbesondere in Rheinland-Pfalz, beteten Muslime in Moscheen für die Erdbebenopfer. Nach der Katastrophe sind mehr als 21.000 Menschen ums Leben gekommen. In der Haci Bayram Moschee in Konz bei Trier versammelten sich über 100 Menschen zum ersten Freitagsgebet nach dem Unglück, um der Verstorbenen zu gedenken. Ercan Sari, der Vorsitzende der Ditib-Gemeinde in Konz, hob hervor, dass die Gemeinde Mitglieder hat, die direkt von den Zerstörungen betroffen sind. Das Bittgebet war ein Zeichen der Solidarität in der Gemeinde, wo bereits über sechs Millionen Euro für die Opfer gesammelt wurden.
Wie Cihan Şen, Ditib-Landesvorsitzender in Rheinland-Pfalz, berichtete, standen die Opfer in allen türkisch-islamischen Gemeinden im Fokus. Die emotionale Belastung der Betroffenen sei enorm, und es sei organisatorisch eine Herausforderung, Hilfsgüter zu transportieren. Ercan Sari empfahl daher Geldspenden als Unterstützung.
Ahmet Güneş, der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Rheinland-Pfalz, wies auf die vielen Auswanderer aus den betroffenen Regionen hin und berichtete von Familien, die zahlreiche Verwandte verloren hatten und auf Nachrichten warteten. Er betonte die große Solidarität und wünschte sich mehr technisches Gerät und Rettungshunde für die Hilfe. Das Technische Hilfswerk mit Helfern aus Rheinland-Pfalz wird als wertvoll erachtet und es wird weiterhin zu Geldspenden aufgerufen.