Biberach

Rund 2000 Biberacher fordern Vielfalt und Demokratie gegen Extremismus

Am Samstag fand auf dem Biberacher Marktplatz eine Kundgebung des Biberacher Friedensbündnisses statt, an der rund 2000 Menschen teilnahmen. Unterstützt von etwa 60 Organisationen, Vereinen, Parteien und Firmen, forderten die Demonstranten Vielfalt und Demokratie und setzten ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, insbesondere gegen die AfD. Im Vorjahr hatten noch schätzungsweise 3000 Teilnehmer ähnlichen Forderungen Nachdruck verliehen, wie die Schwäbische Zeitung berichtete.

Die Veranstaltung umfasste Redebeiträge verschiedener Persönlichkeiten. Cornelia Furtwängler vom Biberacher Friedensbündnis thematisierte die aktuellen Migrationsthemen im Bundestag. Matthias Krack, Evangelischer Dekan, betonte die Verantwortung der Kirche und die unantastbare Würde des Menschen. Auch Katholischer Pfarrer Stefan Ziellenbach wies auf die Bedeutung der Menschenwürde hin und stellte klar, dass völkischer Extremismus mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar sei. Der Vorstandsvorsitzende der TG Biberach, Hans-Peter Beer, sprach über die Rolle des Sports in der Gesellschaft und die Ablehnung von Extremismus.

Vielfalt der Stimmen

Die Schülerin Laetitia Balandis kritisierte die CDU und ihren Vorsitzenden Friedrich Merz für deren politische Ausrichtung sowie ihr Frauenbild. Thomas Laengerer vom Dramatischen Verein Biberach appellierte an die Verantwortung jedes Einzelnen und erinnerte an die Friedensbewegung der 1980er-Jahre. Streetworkerin Susanne Gnann betonte die Notwendigkeit, die Stimme zu erheben, um die Gesellschaft zusammenzuhalten. Ursula Roethele, das älteste Mitglied des Friedensbündnisses, schloss mit persönlichen Erfahrungen aus der NS-Zeit und dem Krieg. Musikalische Unterstützung erhielt die Kundgebung von Aja und Martin Gratz sowie den Perkussionisten Modou Jeng und Nfally Beyai, die Protestsongs gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit aufführten.

Parallel zu den Ereignissen in Biberach fanden bundesweit zahlreiche Demonstrationen gegen Rechtsextremismus statt, eine Entwicklung, die Tagesschau dokumentierte. So versammelten sich in Berlin mindestens 160.000 Menschen zu einer Großdemonstration, während in Bonn über 10.000 Teilnehmer für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt eintraten. Auch in Städten wie Hamburg, Saarbrücken und Essen gab es beachtliche Teilnehmerzahlen, weitaus mehr als in Biberach. Die Proteste wurden angestoßen durch Beschlüsse im Bundestag zur Begrenzung der Zuwanderung und die Zusammenarbeit von CDU und AfD.