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Halbzeit beim Erstcheck: Suche nach NS-Raubgut in Bad Dürkheim!

In Rheinland-Pfalz läuft seit November 2024 eine umfassende Untersuchung zur Auffindung von NS-Raubgut in vier Museen. Besonders konzentriert wird sich dabei auf das Stadtmuseum Bad Dürkheim, wo die Analyse von Objekten mit möglichem Bezug zu ehemaligen jüdischen Mitbürgern durchgeführt wird. Zu den untersuchten Objekten zählen unter anderem Fotografien der renommierten Opernsängerin Rosa Maas.

Wie wochenblatt-reporter.de berichtete, wurde der Erstcheck im Eifelmuseum Mayen am 10. Februar 2025 begonnen und wird vier Wochen in Anspruch nehmen. Im März und April 2025 wird das Projekt im Erkenbert-Museum Frankenthal abgeschlossen. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen nach Abschluss des Projektes der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Forschungsunterstützung und Dokumentation

Für die Provenienzforschung stehen im Stadtmuseum Bad Dürkheim mehrere relevante Quellen zur Verfügung, darunter ein Inventarbuch aus der NS-Zeit sowie die Schlarb-Bibliothek mit rund 10.000 Medien. Die Museumsgesellschaft Bad Dürkheim e.V. unterstützt dieses Projekt, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert wird und eine geförderte Projektstelle für Provenienzforschung umfasst.

Im Roentgen-Museum Neuwied wurden bereits in fünf Wochen Dokumentationsmaterial zu ausgewählten Objekten, wie einem Aufsatzschreibtisch und einem Tafelklavier, geprüft. Diese Untersuchungen wurden von der Provenienzforscherin Dr. Katja Terlau durchgeführt, die auch den Erstcheck im Eifelmuseum leitet. Unklar bleibt, wie viele der 20.000 Objekte im Eifelmuseum Provenienzlücken aus der Zeit von 1933 bis 1945 aufweisen.

Die Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut ist Teil einer breiteren Initiative, die von der Bundesregierung, den Ländern und kommunalen Spitzenverbänden unterstützt wird. Wie kulturgutverluste.de berichtete, wurde eine gemeinsame Erklärung zur Auffindung und Rückgabe von NS-Raubgut, insbesondere aus jüdischem Besitz, veröffentlicht. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, öffentlich identifizierte Kulturgüter, die als NS-verfolgungsbedingt entzogen gelten, nach individueller Prüfung zurückzugeben oder zu entschädigen.