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Rheinland-Pfalz führt eine landesweit einheitliche Fahrgastzählung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ein, um die Verkehrsplanung zu verbessern und die Abstimmung von Anschlüssen im Bus- und Bahnverkehr zu erleichtern. Wie schiene.de berichtete, wird dieser Schritt von Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) vorgestellt, die neue Empfehlungen für Barrierefreiheit und Sicherheit im Betrieb ankündigte.
Im Rahmen des neuen Nahverkehrsplans, der auch Regelungen zu Sozialstandards wie Pausen- und Sanitärräume umfasst, wird das Land insgesamt 60 Millionen Euro für die Haushaltsjahre 2025 und 2026 investieren. Dieser Plan soll in Abstimmung mit Kommunen, Verkehrsverbünden und Interessenverbänden weiter ausgearbeitet werden. Ein voraussichtlicher Erlass als Rechtsverordnung ist für den Herbst angestrebt. Die vollständige Erhebung der Fahrgastzahlen wird in zwei bis drei Jahren erwartet.
Wichtige Maßnahmen und Investitionen
Ein entscheidendes Element des Nahverkehrsplans ist die Erhebung von Fahrgastzahlen in Rheinland-Pfalz, die künftig elektronisch erfolgen soll. Bisher agieren fünf Verkehrsverbünde in der Region unabhängig. Umstiege sowie Informationen über Verspätungen sollen durch ein einheitliches Management verbessert werden. Zudem sind einheitliche Standards beim Ausbau von Bushaltestellen und im Design von Bussen, Zügen, Fahrkartenautomaten und Onlineportalen geplant.
Die kommunalen Spitzenverbände äußern jedoch Bedenken hinsichtlich steigender Kosten im Nahverkehr und fordern mehr finanzielle Unterstützung. Gründe für die Kostensteigerungen sind unter anderem Lohnsteigerungen, Inflation, steigende Energiekosten sowie Einnahmeverluste durch das Deutschlandticket und gesetzliche Verpflichtungen zur Umstellung auf alternative Antriebe. Es wird geschätzt, dass die notwendigen Investitionen für den Umbau oder Neubau von Betriebshöfen mittlere zweistellige Millionenbeträge betragen werden.
Die bisherige Planung der ÖPNV-App für Rheinland-Pfalz wird ebenfalls als ein weiteres Ziel genannt, da derzeit keine solche App existiert. Die kommunalen Vertreter warnen vor möglichen Angebotskürzungen und steigenden Ticketpreisen, falls das Land und der Bund nicht unterstützen. Diese Anliegen wurden auch von welt.de aufgegriffen, die die Erleichterung der Verkehrsplanung sowie die Verbesserung der Anschlussabstimmung als Hauptziele der neuen Fahrgastzählung hervorhoben.