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Am 11. Februar 2025 hat vor dem Landgericht Bielefeld der Prozess gegen zwei 20-Jährige begonnen. Die Angeklagten sehen sich dem Vorwurf des versuchten Totschlags gegenüber, nachdem sie im August 2024 in der Innenstadt von Bielefeld einen 21-Jährigen mit einem Messer angegriffen haben. Laut der Staatsanwaltschaft war Rache das Motiv für den Angriff, da das Opfer die Männer zuvor verpfiffen hatte.
Der Vorfall ereignete sich am 18. August 2024. Das Opfer war an diesem Abend mit einem Freund in der Innenstadt unterwegs und passierte das Rathaus. Die Angeklagten, die sich in der Nähe befunden hatten, erkannten das Opfer, da sie zuvor gemeinsam im Gefängnis waren. Einer der Männer stach mehrfach mit einem Klappmesser auf den Oberkörper des Opfers ein. Nach dem ersten Angriff floh das Opfer etwa 200 Meter zum Jahnplatz, wo es jedoch von den Angeklagten eingeholt und erneut mit Stichen und Tritten attackiert wurde. Trotz lebensgefährlicher Verletzungen überlebte der 21-Jährige dank einer Notoperation.
Sicherheitsmaßnahmen und öffentliche Debatte
Der brutale Übergriff hat eine breite Diskussion über die Sicherheit in der Bielefelder Innenstadt ausgelöst. Im Sommer 2023 war ein Anstieg von Straftaten in der Region zu verzeichnen, was zu Forderungen nach einer Videoüberwachung führte. Diese Vorschläge scheiterten jedoch an rechtlichen Hürden. In Reaktion auf die Vorfälle setzte die Polizei eine Sonderkommission namens „SoKo Innenstadt“ ein, die das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger steigern und Kriminelle aus der Innenstadt verdrängen soll. Außerdem beantragte die Polizei die Einrichtung von Waffenverbotszonen, um präventives Eingreifen und Kontrollen zu erleichtern. Obwohl das Innenministerium noch nicht über diesen Antrag entschieden hat, zeigen die Maßnahmen der SoKo bereits Erfolge: Straftaten sind rückläufig, und es gab positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung hinsichtlich des Sicherheitsgefühls in der Innenstadt.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen des Prozesses und den Sicherheitsmaßnahmen berichtet Radio Gütersloh über die Entwicklungen, während WDR umfassende Details zu dem Vorfall und den Folgen bereitstellt.