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Wölfe erobern Oberfranken: Paarungszeit bringt gefährliche Begegnungen!

Die Paarungszeit der Wölfe hat in Oberfranken begonnen. Wandernde Wölfe aus dem südlichen Landkreis Bayreuth sowie der Oberpfalz legen in dieser Zeit weite Strecken zurück. Die Regierung von Oberfranken hat bereits über die erhöhte Aktivität der Wölfe informiert, die in den kommenden Wochen häufiger zu beobachten sein könnten.

In jüngster Zeit haben zwei Unfälle gezeigt, dass die Tiere vor Straßen nicht Halt machen. Jungtiere verlassen in dieser Phase ihre Familienrudel, um ein eigenes Territorium zu suchen. Gleichzeitig markieren und nutzen die Elterntiere ihr Territorium flächendeckend, was zu seltenen Begegnungen zwischen Mensch und Wolf führen kann, wie frankenpost.de berichtete.

Wölfe und ihre Fortpflanzung

Die Paarungszeit der Wölfe dauert in der Regel von Januar bis März. Während dieser Zeit nutzen die Elterntiere ihr Revier intensiver, was zu einer erhöhten Bewegung der Wölfe führt. In Oberfranken sind derzeit zwei Wolfsrudel an der Grenze zur Oberpfalz bekannt: das Rudel „Kitschenrain“, welches neu im Landkreis Bayreuth ist, und das Rudel „Veldensteiner Forst“. Ein Wolf des Rudels „Kitschenrain“ wurde im November bei Creußen überfahren.

Jungtiere zeigen oft Neugier, ziehen sich jedoch in der Regel zurück, um Begegnungen mit Menschen zu vermeiden. Sichtungen sind auch tagsüber in besiedelten Gebieten möglich, obwohl Wölfe vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv sind. Spaziergänge im Wald stellen für die Menschen in der Regel kein Risiko dar, da seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland kein dokumentierter Angriff auf Menschen registriert wurde. Begegnungen sollten mit Ruhe und langsamen Rückzug gehandhabt werden, wie bayreuther-tagblatt.de erläuterte.

Wölfe haben ein weites Jagdgebiet, welches im Schnitt etwa 250 Quadratkilometer umfasst. Im Landkreis Bayreuth, der eine Fläche von etwa 1.273 Quadratkilometern hat, sind sie täglich zwischen 20 und 30 Kilometer, in Extremfällen bis zu 80 Kilometer, unterwegs.

Während der Ranzzeit sollten Hunde an der Leine geführt werden, um mögliche Konfrontationen zu vermeiden. Wölfe ernähren sich hauptsächlich von Wildtieren wie Rehen und Hirschen; der Anteil von Nutztierrissen macht weniger als zwei Prozent ihrer Gesamtaufnahme aus. Im Jahr 2024 wurden im Landkreis Wunsiedel zwei Wolfsrisse bestätigt, während es in Goldkronach unklar blieb, ob ein Wolf für den Riss eines Schafes verantwortlich war. Weidetierhalter haben die Möglichkeit, bis zu 100 Prozent Förderung für Schutzmaßnahmen zu beantragen, wenn ihre Weiden in der Nähe eines standorttreuen Wolfsrudels oder eines bestätigten Nutztierrisses liegen.