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In Sachsen-Anhalt hat die Änderung des Wahlgesetzes weitreichende Folgen für die Bundestagswahl 2025. Aufgrund der schrumpfenden Bevölkerung hat Sachsen-Anhalt einen Bundestagswahlkreis an Bayern verloren. Die Änderung betrifft den Wahlkreis Anhalt, der Bitterfeld-Wolfen und Köthen umfasst. Künftig werden die betroffenen Wähler auf benachbarte Wahlkreise verteilt. Im Wahlkreis 72 wurden insgesamt acht Direktkandidaten für die bevorstehenden Wahlen zugelassen, wie MDR berichtete.
Die Direktkandidaten sind sehr unterschiedlich, sowohl in Bezug auf Alter als auch auf berufliche Hintergründe. Die Kandidaten sind:
- Moritz Eichelmann (FDP): 20 Jahre alt, Student, der in Merseburg aufgewachsen ist. Er setzt sich für Bildung, Kultur, Digitalisierung und die Belange junger Menschen ein.
- Enrico Gemsa (Bündnis 90/Die Grünen): 44 Jahre alt, Marketingmanager, dessen Themenschwerpunkte Steuerreformen und Investitionen in Energieinfrastruktur sind.
- Martin Reichardt (AfD): 55 Jahre alt, Pädagoge und seit 2017 im Bundestag, setzt sich für Familienstärkung und die Begrenzung der Einwanderung ein.
- Rebecca Resch (Freie Wähler): 38 Jahre alt, Honorardozentin mit einem Masterabschluss in Osteopathie, interessiert sich für Bildungs- und Gesundheitsthemen.
- Matthias Sanftleben (Einzelbewerber): Zugelassen als Einzelbewerber durch den Kreiswahlausschuss.
- Michael Scholz (Die Linke): 50 Jahre alt, Kommunikationselektroniker, der umfassende Reformen im Bereich des Tarifvertragsrechts und des öffentlichen Nahverkehrs fordert.
- Norman Steigleder (SPD): 45 Jahre alt, Fluggerätemechaniker, fokussiert auf den sozialökologischen Strukturwandel in Mitteldeutschland.
Wahlforum mit hoher Besucherzahl
Ein kürzlich stattgefundenes Wahlforum im Merseburger Ständehaus stieß auf großes Interesse: Mit etwa 130 Teilnehmern waren alle Sitzplätze besetzt. Anwesende Direktkandidaten hatten 90 Sekunden, um ihre Ziele vorzustellen, gefolgt von Fragen zu Themen wie Energie, Wirtschaft und Rente. Wie MZ berichtete, waren auch die Kandidaten Dieter Stier von der CDU sowie der AfD-Spitzenkandidat Martin Reichardt anwesend.
In der Diskussion wurden verschiedene wirtschafts- und energiepolitische Ansätze behandelt. Während die CDU Bürokratie abbauen und Unternehmenssteuern senken möchte, fordert die AfD steuerliche Entlastungen. Die SPD plant einen Energiepreisdeckel für energieintensive Branchen, was auch von den Linken unterstützt wird. Alle Parteien, außer der AfD, befürworten den Kohleausstieg und diskutieren über die Möglichkeit von Wasserstoff als zukünftigen Energieträger.