
Am 13. Februar 2025 fand die Jahreshauptversammlung des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Nußbach statt. Andreas Braun, der Bürgermeister von Unterkirnach und Kreistagsmitglied, fungierte als Gastredner und hielt einen Rückblick auf die Bauernproteste im Jahr 2024. Diese Proteste, an denen auch Mitglieder aus Nußbach teilnahmen, beinhalteten insbesondere eine friedliche Demo auf dem Marktplatz in Triberg. Die Solidarität der Bevölkerung mit den Protestierenden wurde während der Versammlung besonders betont.
Der Ortsverein zeigt sich aktiv im Vereinsleben, beispielsweise beim Narrentreffen und dem Weihnachtskonzert. Ein Highlight des Jahres ist das Heugausfest, das am 28. Juli bei der Nußhurtkapelle stattfinden wird. Im landwirtschaftlichen Jahr 2024 gab es viel Regen, was die Ernte von Winterfutter erschwerte. Wölfe stellten im vergangenen Jahr kein konkretes Problem dar, dennoch besteht die Angst vor künftigen Vorfällen. Bei der Versammlung wurden die langjährigen Mitglieder Rafael Kammerer, Ottmar Schneider und Reinhold Kratt für 25 Jahre Treue zum Ortsverein geehrt. Manfred Hilser erhielt eine besondere Auszeichnung für 30 Jahre als Kassierer und 20 Jahre im Zelttransport.
Politische Diskussionen zur Zukunft der Landwirtschaft
Berichte von Schriftführerin Andrea Kienzler und Kassierer Manfred Hilser verdeutlichten die wirtschaftliche Lage des Vereins, der im Jahr 2024 nur einen geringen Gewinn erwirtschaftete, unter anderem aufgrund des Kaufs neuer Zeltplanen. Die politische Diskussion erstreckte sich über Sozial-, Bildungs-, Energie- und Wirtschaftspolitik in Vorbereitung auf die bevorstehenden Bundestagswahlen am 23. Februar. Das Gespräch nach den Ausführungen von Andreas Braun war engagiert und bot Raum für Fragen.
Ein Jahr zuvor, im Januar 2025, rückten die Bauernproteste in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die Politik hatte auf einige der Forderungen reagiert; dennoch sehen die Landwirte weiterhin Handlungsbedarf, insbesondere in Bezug auf die finanziellen Einschnitte im Agrarsektor. Unter der Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz und anderen Regierungsvertretern wurden Kürzungen in Höhe von etwa 1 Milliarde Euro diskutiert, was zu bundesweiten Protesten der Bauern führte. Wie die Tagesschau berichtete, sprechen Landwirte mittlerweile von einem Erfolg dieser Proteste, da sie „nie dagewesene Aufmerksamkeit“ für ihre Anliegen geschaffen haben.
Die Proteste vereinten Bauern verschiedener Strömungen und wurden von dem Präsidenten des Bauernverbands, Joachim Rukwied, als entscheidend gewertet. Trotz gewisser Zugeständnisse blieben viele Landwirte unzufrieden mit den Ergebnissen, was zu anhaltenden Forderungen nach weiteren Maßnahmen führte.