
Der DRK-Kreisverband Donaueschingen hat den Waldkindergarten „Apfelbäumchen“ übernommen, wie Südkurier berichtet. Dies stellt die zweite Trägerschaft für eine solche Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes dar. Zuvor hatte der DRK-Kreisverband 2024 in Hausen vor Wald seinen ersten Waldkindergarten eröffnet. Die Übernahme des „Apfelbäumchen“ wurde bereits lange vorbereitet und blieb weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit.
DRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Rosenstiel betont, dass sich für Eltern und Kinder durch die Übernahme nichts ändern wird. Der Kindergarten „Apfelbäumchen“ wurde über 20 Jahre lang von einer Elternträgerschaft betrieben. Doch zunehmende Formalitäten und Aufwände führten dazu, dass die Eltern an ihre Grenzen stießen. Der Kindergarten, der hauptsächlich aus zwei Bauwagen besteht, bietet Kindern die Möglichkeit, sich überwiegend im Freien aufzuhalten.
Hintergrund der Übernahme
Im Jahr 2016 entschied der Trägerverein, die Trägerschaft aufzugeben, nachdem es zahlreiche Wechsel im Vorstand gegeben hatte. Josephine Höfer, die Vorsitzende des bisherigen Trägervereins, zeigte sich entschlossen, die Einrichtung für die Kinder weiterzuführen und suchte aktiv nach einem neuen Träger. Der Waldkindergarten wurde 1999 durch eine Privatinitiative gegründet, und 2006 wurde ein Trägerverein ins Leben gerufen. Die Finanzierung erfolgt durch Beiträge, Spenden sowie Getränkeverkäufe auf Festen. Seit 2019 ist der Kindergarten auch im Haushaltsplan der Stadt Donaueschingen verankert. Ab 2024 wird die Stadt die zentrale Vergabe der Kindergartenplätze übernehmen, was Höfer kritisch sieht, da befürchtet wird, dass Eltern, die Vollzeit arbeiten, weniger Zeit haben, um im Kindergarten zu helfen.
Die Übernahme des „Apfelbäumchen“ durch das Rote Kreuz soll am 1. Januar 2025 stattfinden. Jessica Lippert wurde als neue Leiterin des Kindergartens eingesetzt und begrüßt die Übernahme. Währenddessen bleibt der Förderverein bestehen, und eine Mitgliedschaft der Eltern ist verpflichtend. Die Umstellung wird als Entlastung für die Eltern wahrgenommen, da weniger Aufgaben an sie fallen.
Die Pädagogik im Waldkindergarten fokussiert sich stark auf das Spiel in der Natur. In dieser speziellen Form von Kindergarten verbringen die Kinder die meiste Zeit im Freien, sie spielen mit natürlichen Materialien und nutzen Bauwägen oder Hütten hauptsächlich bei schlechtem Wetter, wie Kindergartenpädagogik erklärt. Lernziele wie die Förderung der motorischen Fähigkeiten und der ökologischen Sensibilität stehen im Vordergrund. Der erste Waldkindergarten in Deutschland wurde 1969 gegründet, und mittlerweile gibt es schätzungsweise 300 solche Einrichtungen im Land.
Die neue Trägerschaft könnte somit nicht nur die Stabilität des Kindergartenbetriebs sichern, sondern auch die Art und Weise, wie Kinder im „Apfelbäumchen“ lernen und wachsen, nachhaltig beeinflussen.