
Am 2. Februar 2023 fand der „Kodavaame Baalo“, ein 82 km langer Friedensmarsch, in Kodagu, Karnataka, statt. Der Marsch wurde von der Akhila Kodava Samaja (AKS) organisiert und dauerte sechs Tage. Ziel dieses Marsches war es, die Identität der Kodava-Gemeinschaft zu bekräftigen und auf soziale, religiöse und politische Herausforderungen aufmerksam zu machen. Der Anlass für den Marsch war ein Streit um den Zugang zu einem neugebauten Sri Mrutyunjaya (Shiva) Tempel in Kattemadu, der die Kodavas und Arebhashe Gowdas gegeneinander aufbrachte.
Am 27. Dezember 2022 wurden Kodavas, die in traditioneller Kleidung zum Tempelfest erschienen, von Arebhashe Gowdas am Betreten des Tempels gehindert. Ein „gemeinsamer Dresscode“ verbot das Tragen von Kodava-Kleidung im Tempel. Die Situation eskalierte, was dazu führte, dass beide Seiten Beschwerden einreichten und Protestmärsche ankündigten, was letztlich zur Intervention der Bezirksverwaltung führte. In den sozialen Medien kam es zu einem Schlagabtausch mit provokativen Videos und Beiträgen von beiden Seiten.
Kritik an Diskriminierung und Forderungen der Kodavas
Die AKS forderte von der Polizei, die Angreifer zu identifizieren und festzunehmen, die Kodavas am Tempel angegriffen hatten. Die Arebhashe Samaja argumentierte hingegen, dass sie nur die Regeln des Tempels befolgten, die von einem 43-köpfigen Tempelausschuss beschlossen wurden. Der Tempel wurde mit 6 Crore INR finanziert, die von Gläubigen aller Gemeinschaften gesammelt wurden. Die Kodavas betonen, dass dies nicht der erste Vorfall dieser Art ist und befürchten, dass ihre kulturelle Identität bedroht ist.
Am Freitag versammelten sich tausende Kodavas in Madikeri und reichten ein Memorandum beim stellvertretenden Kommissar ein. Die Demonstration wurde von der Akhila Kodava Samaja, dem Kodava Riders Club und verschiedenen Kodava-Organisationen geleitet. Über 25.000 Kodavas in traditioneller Kleidung nahmen an dem sechs Tage dauernden Marsch von Kutta nach Madikeri teil. Die Hauptforderung besteht darin, das Recht zu erhalten, traditionelle Kleidung in allen Tempeln zu tragen, das ihrer Meinung nach angegriffen wird.
Parandanda Subramani, Präsident der Akhila Kodava Samaja, äußerte, dass Mitglieder bestimmter Gemeinschaften versuchen, die Kodava-Kultur zu unterdrücken und sprach von Diskriminierung sowie dem Versuch, die verfassungsmäßigen Rechte und das kulturelle Erbe der Kodavas zu untergraben. In einem weiteren Kontext wurden auch wachsende Respektlosigkeit gegenüber prominenten Persönlichkeiten der Kodava-Gemeinschaft, wie Field Marshal KM Cariappa und General KS Thimmaiah, thematisiert. Außerdem berichtete der Jugendleiter der Kodava Samaja, C Pravin Uthappa, von Online-Belästigungen gegen Kodava-Frauen und -Kinder sowie von der Lächerlichmachung ihrer traditionellen Kleidung.