
Am 16. Februar 2025 fand in Verden, Landkreis Verden, ein ganztägiger Warnstreik im öffentlichen Dienst statt, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte. Erwartet wurden etwa 100 Teilnehmer, tatsächlich nahmen rund 250 Menschen an der Kundgebung teil. Diese Gruppe setzte sich zusammen aus Beschäftigten kommunaler Verwaltungen, Kitas, der Kreissparkasse sowie der Aller-Weser-Klinik.
Die Demonstrierenden forderten die Anhebung der Einkommen um 8 % oder mindestens 350 Euro sowie flexiblere Arbeitszeiten und verlässliche Altersteilzeitregelungen. Viele Beschäftigte sehen sich durch Preissteigerungen und unbesetzte Stellen stark belastet, was durch eine Schätzung untermauert wird, die etwa 500.000 fehlende Kollegen im öffentlichen Dienst erwähnt. Michael Goerdel, der Personalrat der Kreissparkasse Verden, betonte das Recht auf faire Entlohnung. Bianca Schlemermeyer, Krankenschwester und Betriebsrätin, wies auf die unattraktiven Arbeitsbedingungen hin. Zudem äußerten die Teilnehmer Sorgen über Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Arbeitszeiten und Betreuungszeiten in Kitas sowie über die Überbelegung auf Stationen und den Mangel an Hilfskräften. Trotz der Herausforderungen signalisierten die Streikenden Kampf- und Streikbereitschaft für zukünftige Verhandlungen.
Weitere Streiks im öffentlichen Dienst
In einem weiteren Kontext fanden in Sachsen-Anhalt ebenfalls Warnstreiks im öffentlichen Dienst statt, wie die Zeit berichtete. Dort blieben Kitas und Horte geschlossen, es gab keine Müllabfuhr, und die Verwaltung sowie Jobcenter waren eingeschränkt. An Kundgebungen und Demonstrationszügen in Städten wie Halle und Magdeburg nahmen mehrere Hundert Teilnehmer teil. Auch hier forderten die Gewerkschaften eine Einkommenserhöhung um 8 % oder mindestens 350 Euro sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) wies die Forderungen als „nicht tragbar“ zurück, da die Kommunen hoch verschuldet sind. Außerdem hatte die Arbeitgeberseite noch kein Angebot vorgelegt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. Februar in Potsdam angesetzt. In Sachsen-Anhalt bat die GEW die Eltern um Verständnis für die Auswirkungen der Streiks auf die frühkindliche Bildung und Betreuung.