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Am 16. Februar 2025 plant der Innenausschuss des Bundestags eine Sondersitzung zur Aufklärung des tödlichen Anschlags in München. Die Sitzung soll voraussichtlich am Mittwoch stattfinden, eine genaue Uhrzeit ist noch nicht festgelegt. In einer Telefonkonferenz mit dem Innenministerium erhielten die Obleute der Fraktionen erste Informationen. Die innenpolitische Sprecherin der Linken, Martina Renner, betonte, dass das Motiv der Tat im Mittelpunkt der Ermittlungen steht.
Am Donnerstag hatte ein 24-jähriger Afghaner mit seinem Auto gezielt eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi angefahren. Tragischerweise verstarben ein zwei Jahre altes Mädchen und dessen 37-jährige Mutter am Samstag im Krankenhaus an den erlittenen Verletzungen. Zudem wurden mindestens 37 weitere Personen verletzt. Bayerische Ermittler vermuten ein islamistisches Motiv, da der Fahrer nach seiner Festnahme entsprechende Äußerungen tätigte. Aufgrund der besonderen Bedeutung des Falls hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.
Details zu den Ermittlungen
Wie Augsburger Allgemeine berichtete, wurden insgesamt 36 Personen verletzt, einige davon sogar lebensgefährlich. Vor der Tat hatte der Täter einen Chat mit einem Angehörigen geführt, in dem er andeutet, möglicherweise nicht mehr da zu sein. Nach seiner Festnahme rief der Täter „Allahu Akbar“ und betete. Die Ermittler halten ein islamistisches Motiv für sehr wahrscheinlich, da er eine religiöse Gesinnung hatte. Allerdings gibt es keine Hinweise auf Kontakte zu Terrorgruppen. Auch die Moschee, die er frequentierte, hat keine extremistischen Erkenntnisse hervorgebracht.
Bei den Verletzten handelt es sich um 36 Personen im Alter zwischen zwei und 60 Jahren, darunter ein schwerst verletztes kleines Mädchen. Die Polizei wies Vorwürfe zurück, dass der Demonstrationszug unzureichend geschützt gewesen sei. Nach dem Anschlag versuchte der Täter, erneut Gas zu geben, wurde jedoch überwältigt. Eine Sonderkommission mit 140 Mitarbeitern, genannt „Seidlstraße“, wurde eingerichtet, um den Vorfall umfassend aufzuklären. Die Polizei hat zudem zusätzliche Kräfte mobilisiert, um die Sicherheit bei kommenden Demonstrationen im Rahmen der Sicherheitskonferenz zu gewährleisten.