BerlinBrandenburgMecklenburg-VorpommernNeubrandenburgStromWirtschaft

Neue Uckermarkleitung: Energiewende in Brandenburg nimmt Fahrt auf!

Am 17. Februar 2025 wurde die Uckermarkleitung, ein zentrales Infrastrukturprojekt im deutschen Stromübertragungsnetz, offiziell in Neuenhagen bei Berlin in Betrieb genommen. Bei der Eröffnungsfeier waren Dr. Wolfgang Blank aus Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Keller aus Brandenburg sowie Michael Kellner vom Bundesministerium für Wirtschaft anwesend. Die Uckermarkleitung umfasst neue 380-kV-Freileitungen, die die Städte Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern und Bertikow in Brandenburg miteinander verbinden.

Diese neue Leitung erhöht nicht nur die Stromtransportkapazität erheblich, sondern beseitigt auch einen bedeutenden Engpass im Netz. Die optimierte Netzinfrastruktur ermöglicht eine effiziente Integration von mehr erneuerbaren Energien aus Mecklenburg-Vorpommern, was zu weniger Abregelungen von Windkraft- und Photovoltaikanlagen führen wird. Zudem senken die verbesserte Übertragungskapazität und die damit verbundenen optimierten Netzinfrastrukturen die Kosten für Redispatch-Maßnahmen und stabilisieren die Netzentgelte.

Details der Uckermarkleitung

Die Uckermarkleitung besteht aus zwei wesentlichen Teilprojekten: Zum einen der Neubau der 380-kV-Freileitung von Pasewalk nach Bertikow und zum anderen die Höchstspannungsleitung von Neuenhagen über Bertikow und Vierraden nach Krajnik. Die Gesamtlänge beider Leitungen beträgt etwa 150 Kilometer und erstreckt sich über die Gebiete Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Polen. 50Hertz Transmission GmbH, einer von vier Stromübertragungsnetzbetreibern in Deutschland, wird für den Betrieb verantwortlich sein. Das Netzgebiet umfasst neben den genannten Bundesländern auch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Hamburg und ist Teil der Elia Group sowie der KfW Bankengruppe, darüber hinaus ein Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.

Über den Verlauf des Projekts gab es auch rechtliche Herausforderungen. Der NABU-Landesverband Brandenburg reichte beispielsweise eine Klage gegen den Planergänzungsbeschluss des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe ein, um die Gefährdung seltener Vogelarten in drei Vogelschutzgebieten zu thematisieren. Diese Klage wurde jedoch am 5. Juli 2022 abgewiesen. Damit konnte der Bau im südlichen Abschnitt zwischen Neuenhagen und Golzow fortgesetzt werden, nachdem die Planergänzungsverfahren im August 2020 beschlossen wurden.

Für die Uckermarkleitung wurden im Zuge der Genehmigungen mehrere Anhörungsverfahren durchgeführt. Der Planfeststellungsbeschluss für die verschiedenen Leitungsabschnitte reichte bis ins Jahr 2014 zurück, wobei zahlreiche Stellungnahmen und Einwendungen berücksichtigt wurden. So wurde beispielsweise in einem parallelen Abschnitt, die Einschleifung Vierraden, ein Planfeststellungsbeschluss bereits 2013 erteilt.

Strelitzius berichtete, dass die Uckermarkleitung einen wichtigen Beitrag zur Energiewende darstellt und auch für sinkende Netzentgelte sorgen soll. Weiterführende Informationen über den Netzausbau und die einzelnen Projektabschnitte sind auf der Seite von 50Hertz verfügbar.