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Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) steht erneut im Fokus, da sie sich darum bemüht, als Exzellenz-Universität anerkannt zu werden. Im Februar 2024 scheiterten die ersten drei Bewerbungen für neue Exzellenzcluster. Um an der nächsten Bewerbungsrunde 2026 teilnehmen zu können, müssen die bestehenden Cluster „Roots“ und „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) verlängert werden. Prof. Eckhard Quandt, Vizepräsident für Forschung, gab an, dass die Forschungsskizzen nur knapp nicht zum Vollantrag zugelassen wurden.
Die Cluster wurden im Dezember 2024 und Anfang Februar 2025 einem internationalen Panel in Bonn vorgestellt. Die Entscheidung darüber, ob die Cluster verlängert werden, wird am 22. Mai 2025 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bekannt gegeben. Trotz der Herausforderungen, die damit verbunden sind, hat sich die Bewerbungsstrategie für die bestehenden Cluster nicht geändert. Der Cluster „Roots“ untersucht soziale, kulturelle und ökonomische Verbindungen vergangener Zivilisationen, während der Cluster PMI chronische Entzündungskrankheiten und deren Zusammenhänge erforscht. Beide Cluster erhalten Fördermittel zwischen 70 und 100 Millionen Euro über einen Zeitraum von sieben Jahren.
Herausforderungen und Perspektiven
Eine Nicht-Bewerbung als Exzellenz-Universität würde für die CAU eine große Enttäuschung darstellen und könnte alternative Finanzierungsquellen erforderlich machen. Exzellenz-Universitäten erhalten jährlich etwa zehn Millionen Euro an Fördermitteln. In der Vergangenheit musste sich die CAU im Wettbewerb mit besser finanzierten Hochschulen behaupten. Prof. Simone Fulda hatte das Ziel, die Universität in die Top-15 der Hochschulen in Deutschland zu führen; dieses Ziel bleibt auch nach ihrem Rücktritt bestehen. Das Präsidium der CAU hat sich handlungsfähig gezeigt und die Aufgaben der Präsidentin unter sich aufgeteilt. Im November 2024 wurde zudem Prof. Insa Theesfeld als neue Professorin gewählt.
Ein weiteres Problem könnte die Kritik von Ex-Präsident Lutz Kipp am Bewerbungsverfahren darstellen. Er hat eine Konkurrentenklage eingereicht, deren Ausgang noch nicht abgeschlossen ist.
Die CAU hat in der Vergangenheit jedoch bereits bemerkenswerte Fortschritte gemacht. In diesem Zusammenhang wurde eine Bewerbung für den Titel einer Exzellenzuniversität eingereicht, die etwa 175 Seiten umfasst und unter dem Titel „Kiel University Interfaces“ vorbereitet wurde. Das Konzept, das am 10. Dezember 2018 offiziell beim Wissenschaftsrat in Köln eingereicht wurde, beschreibt zahlreiche Projekte, Initiativen sowie Modelle zur inter- und transdisziplinären Forschung, Lehre und Transfer. Im Erfolgsfall könnten für die Umsetzung des Konzepts anfänglich etwa 100 Millionen Euro zur Verfügung stehen, mit der Möglichkeit einer Weiterförderung.
Die Entscheidung über die Vergabe des Titels an elf der verbleibenden 19 Universitäten wurde am 19. Juli 2019 gefällt, wobei eine internationale Gutachterkommission den Antrag der CAU bereits am 1. und 2. April 2019 bewertete. Über 100 Universitätsmitglieder aus verschiedenen Bereichen haben sich den Fragen der Jury gestellt.
Die CAU und ihr Präsidium stehen vor gewaltigen Herausforderungen, die nicht nur die Forschung, sondern auch die Zukunft der Universität maßgeblich beeinflussen könnten, wie kn-online.de berichtete. Auch die Initiativen der Universität, insbesondere in Bezug auf die interdisziplinäre Forschung, wurden bereits thematisiert, wie uni-kiel.de festhielt.