
Die politische Landschaft in Baden-Württemberg hat sich bei der Bundestagswahl 2025 deutlich verändert. Laut den Ergebnissen hat die CDU mit 31,6 Prozent erneut die stärkste Kraft im Land stellen können. Besonders hohe Ergebnisse der CDU wurden in ländlichen Regionen verzeichnet: In Tannhausen und Neuler erhielt die Partei jeweils 51,0 Prozent der Stimmen, während Grundsheim mit 59,0 Prozent und Holzkirch mit 55,9 Prozent in katholisch geprägten Gemeinden führten.
Die AfD hat historisch in 40 Gemeinden die stärkste Kraft erreicht, was einen wesentlichen Wandel unterstreicht. Die besten Ergebnisse der AfD wurden in Grömbach mit 43,7 Prozent, in Hügelsheim mit 39,7 Prozent und in Bubsheim mit 38,6 Prozent erzielt. Grüne hingegen dominieren hauptsächlich in Universitätsstädten wie Freiburg (30,2 Prozent), Heidelberg (28,1 Prozent), Tübingen (31,4 Prozent) und Karlsruhe (24,1 Prozent). Auch in akademisch geprägten Vororten wie Merzhausen (33,2 Prozent) und Au (31,6 Prozent) zeigen die Grünen Stärke.
Wahlergebnisse im Detail
Eine detaillierte Analyse der Wahlkreise zeigt, dass die CDU in 36 der 38 Wahlkreise gewann, während die Grünen in 3 Wahlkreisen erfolgreich waren. Die CDU verzeichnete dominierende Ergebnisse in ländlichen Wahlkreisen wie Biberach (38,3 Prozent) und Zollernalb-Sigmaringen (36,5 Prozent). Die Grünen konnten jedoch in Freiburg (26,6 Prozent) und Karlsruhe-Stadt (24,1 Prozent) Erfolge feiern. Die SPD erreichte landesweit 14,2 Prozent und konnte in urbanen Gebieten überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen, unter anderem in Mannheim (18,2 Prozent) und Heidelberg (17,0 Prozent).
Die FDP kam auf 5,6 Prozent, wobei die besten Ergebnisse in wohlhabenden Gemeinden erzielt wurden, wie beispielsweise Grafenau (8,2 Prozent), Stetten (8,0 Prozent) und Böllen mit 10,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung variierte stark, wobei die höchsten Werte in Wittnau (92,0 Prozent) und Au (92,7 Prozent) zu verzeichnen waren. Geringere Zahlen wurden in Pforzheim (75,1 Prozent) und Mannheim (77,9 Prozent) registriert. Neu im Rennen ist das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das 4,1 Prozent der Stimmen erhielt, jedoch unterdurchschnittliche Ergebnisse in urbanen Zentren aufwies, etwa in Freiburg (3,6 Prozent) und Stuttgart I (3,3 Prozent).
Zusätzliche Erkenntnisse und Trends
Eine gesonderte Analyse der Europawahlen hat ebenfalls gezeigt, dass die AfD in allen Stadt- und Landkreisen im Südwesten hinzugewonnen hat. Das stärkste vorläufige amtliche Endergebnis der AfD lag bei 23,2 Prozent in Pforzheim, während das schwächste Ergebnis im Stadtkreis Freiburg im Breisgau mit 5,9 Prozent registriert wurde. In Grömbach erzielte die AfD 30,5 Prozent, während CDU dort 33,0 Prozent erreichte.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die CDU weiterhin an der Spitze bleibt, während neue politische Kräfte, speziell die AfD in ländlichen Regionen und die Grünen in städtischen Gebieten, an Einfluss gewinnen. Dies deutet auf eine zunehmende politische Fragmentierung in Baden-Württemberg hin. Die Grünen hatten bei den Europawahlen mit 13,8 Prozent ein deutlich schwächeres Ergebnis und fielen auf den dritten Platz zurück, während die AfD mit 14,7 Prozent die zweitstärkste Kraft wurde und die SPD 11,6 Prozent erzielte.