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Der 60. Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ fand am vergangenen Wochenende in der Donauhalle in Ulm statt. Unter dem Motto „Macht aus Fragen Antworten“ präsentierten 91 Teilnehmende ihre innovativen Projekte in sieben Fachgebieten, darunter Biologie, Mathematik, Informatik und Technik.
Die Teilnehmenden stammen aus dem Alb-Donau-Kreis, der Stadt Ulm, Biberach, Ochsenhausen und Bad Waldsee. Darüber hinaus haben Neu-Ulmer Schulen die Möglichkeit, Projekte über das Schülerforschungszentrum in Ulm einzureichen. Eva Treu, die Landrätin des Landkreises Neu-Ulm, sowie Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher führten an diesem Tag Gespräche mit den jungen Tüftlern.
Hochwasserwarnsystem als Gewinnerprojekt
Das Gewinnerprojekt des Wettbewerbs, das hochkarätige Jury und Publikum begeisterte, ist das Hochwasserwarnsystem „Warn Me-sicher am kleinsten Bach“ vom Gymnasium Ochsenhausen. Das System nutzt Ultraschall zur Echtzeit-Erfassung von Wasserständen und informiert per App die Nutzer über potenzielle Gefahren. Jana Spiller und Niklas Ruf, die Entwickler des Systems, wurden für ihre bemerkenswerte Arbeit besonders gefeiert, nachdem sie das Konzept erfolgreich umsetzten.
Ein weiteres herausragendes Siegerprojekt kommt von der Robert-Bosch-Schule in Ulm. Die „Eigenbau Wärmebildkamera für unter 30 Euro“ erfasst wichtige Messwerte mittels eines Infrarotthermometers und zeigt, wie kostengünstige Technik effektiv genutzt werden kann.
Sascha Reichardt, der Wettbewerbsleiter, und Simone Strobel, Geschäftsführerin der Innovationsregion Ulm, äußerten sich zufrieden über die hohe Qualität der Projekte und hoben den Erfindergeist sowie das Potenzial der jungen Talente in der Region hervor.
Forschungseinrichtungen und Fortsetzungen der Ideen
Das Schülerforschungszentrum Südwürttemberg in Ochsenhausen hat in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle gespielt. Es hat elf Standorte zwischen Ulm und Bodensee, Alb und Allgäu, und bietet den Schülern die Möglichkeit, in MINT-Fächern unter Anleitung zu experimentieren. Wie die SWR Aktuell berichtete, wurde das erfolgreiche Warnsystem „WarnMe“ im Schülerforschungszentrum entwickelt und hat sogar eine Goldmedaille auf einer Erfindermesse in Nürnberg erhalten.
Das Warnsystem, das aus kleinen Boxen besteht, die an Brücken befestigt werden, misst den Wasserstand mithilfe von Infrarot- und Ultraschallsensoren und sendet die Daten per Funk an einen Rechner, der bei steigendem Pegel Alarm schlägt. Dies ermöglicht eine präventive Warnung vor Hochwasserereignissen. Die Bauanleitung und eine App für das System werden im Internet zum Download bereitgestellt. Diese Initiative ist eine direkte Reaktion auf vergangene Hochwasserereignisse in der Region und zeigt, wie wichtig solche innovativen Projekte für die Sicherheit der Bevölkerung sind.