Zollernalbkreis

Kunstmuseum Albstadt: Migrationsbeirat setzt wichtige Impulse zur Integration

Im Kunstmuseum Albstadt trafen sich die Mitglieder des Migrationsbeirats Zollernalbkreis zu ihrer ersten Arbeitssitzung, um zentrale Themen zur Integration zu diskutieren. Unter der Leitung von Landrat Günther-Martin Pauli wurden Balingens Bürgermeister Ermilio Verrengia sowie die kommunale Gleichstellungsbeauftragte Estelle Koschnike-Nguewo einstimmig zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Ein bedeutender Schwerpunkt der Sitzung war der Austausch mit Bernhard Eisele, dem stellvertretenden Leiter des Staatlichen Schulamts Albstadt. Während des Gesprächs unterstrich Eisele die Relevanz der Vorbereitungsklassen (VKL) für Kinder und Jugendliche mit geringen Deutschkenntnissen. Diese Klassen sollen den Schülern helfen, in Regelklassen und die Gesellschaft integriert zu werden. Allerdings gab Eisele zu bedenken, dass im Zollernalbkreis und landesweit ein rückläufiges Angebot an Vorbereitungsklassen aufgrund von Lehrermangel zu verzeichnen sei.

Strukturierte Ansätze zur Integration

In der Sitzung wurde auch die Bildung mehrerer Arbeitsgruppen beschlossen, die sich mit unterschiedlichen Themenfeldern befassen sollen, darunter Kinder und Jugend, Sprache und Bildung, Arbeit und Wirtschaft, Flüchtlinge sowie interreligiöser Dialog.

Als ergänzende Perspektive zur Thematik der Vorbereitungsklassen äußerte sich die Expertin Juliane Karakayali in einem Artikel, in dem sie die Sinnhaftigkeit dieser Klassen hinterfragte. Viele Schulen in Deutschland haben, ähnlich wie im Zollernalbkreis, Vorbereitungsklassen für geflüchtete Kinder eingerichtet, um diesen das Erlernen der deutschen Sprache zu ermöglichen. Karakayali betont jedoch, dass die Bildung dieser Klassen oft auf einem Mangel an Ressourcen beruht und nicht aus pädagogischen Überlegungen heraus entsteht.

Die Forscherin hebt hervor, dass die Ausbildung qualifizierter Lehrkräfte für Deutsch als Zweitsprache und die Bereitstellung von Regelschulplätzen essenziell sind, um den Bedürfnissen geflüchteter Kinder gerecht zu werden. Ihre Untersuchung zeigt zudem, dass die Trennung der Schüler in Vorbereitungsklassen zu Stigmatisierung führen kann und der Übergang in Regelklassen oft unklar bleibt, wodurch viele Schüler länger in Vorbereitungsprogrammen verbleiben.

Die Thematik der Integration geflüchteter Kinder ist demnach komplex und erfordert koordinierte Anstrengungen auf verschiedenen Ebenen, um den Herausforderungen und Bedürfnissen der beteiligten Familien adäquat zu begegnen.