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Die Grünen-Abgeordnete Misbah Khan hat ihre Enttäuschung über den geringen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund im Deutschen Bundestag geäußert. Khan, die selbst muslimischer Abgeordneter pakistanischer Herkunft ist, spricht sich für mehr Durchlässigkeit und eine andere Ansprache aus, lehnt allerdings eine Migrationsquote ab. Laut den aktuellen Daten des Mediendienstes Integration liegt der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund im 2021 gewählten Bundestag bei 11,3 Prozent, ein Anstieg im Vergleich zu 8,2 Prozent in der vorherigen Wahlperiode.
Im Vergleich dazu lag der Anteil in der Grünen-Fraktion 2021 bei 13,6 Prozent und somit über dem Durchschnitt. Im Gegensatz dazu hatte die CDU/CSU nur 4,6 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund in ihren Reihen. Khan äußert zudem ihre Bedenken bezüglich des Vorschlags der Union, straffälligen Eingewanderten mit doppelter Staatsangehörigkeit den deutschen Pass zu entziehen, da dies zu Verunsicherung führt.
Migrationshintergrund und politische Teilhabe
Laut dem Mikrozensus von 2023 haben etwa 29,7 Prozent der Bevölkerung in Deutschland einen Migrationshintergrund, wobei knapp die Hälfte davon deutsche Staatsbürger sind. Menschen mit Migrationshintergrund sind Personen, die bei ihrer Geburt nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hatten oder mindestens einen Elternteil mit dieser Herkunft haben.
Zusätzlich zeigt eine Recherche des Mediendienstes Integration, dass vor der Bundestagswahl 2025 rund 12 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland eine Einwanderungsgeschichte haben, was 7,1 Millionen Personen entspricht. Dieser Wert stellt einen Anstieg um 3 Prozentpunkte im Vergleich zu 2013 dar. Unter den volljährigen Nachkommen von Einwanderern sind 71 Prozent wahlberechtigt, während bei der Europawahl 2024 etwa 64,9 Millionen Personen wahlberechtigt waren, davon rund 60,9 Millionen mit deutschem Pass.
Im Jahr 2021 lebten etwa 8 Millionen volljährige Deutsche mit Migrationshintergrund, was 14 Prozent der Wahlberechtigten ausmachte. Der Anteil der wahlberechtigten Personen mit Migrationshintergrund variiert regional erheblich, in Bremen, Baden-Württemberg und Hessen liegt er bei circa 17 Prozent, während er in den neuen Bundesländern zwischen 2,5 und 4,2 Prozent schwankt.
Im Kontext der politischen Teilhabe ist festzustellen, dass die Wahlbeteiligung von Personen mit Einwanderungsgeschichte 2021 bei 88,4 Prozent lag, während die Wahlbeteiligung bei Personen ohne Einwanderungsgeschichte bei 95,2 Prozent lag. Khan betont die Wichtigkeit, Vielfalt sichtbar zu machen, und sieht es als notwendig an, die Erfahrungen von Menschen mit ähnlichen Biografien zu teilen.