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Rettungsaktion für Jade-Weser-Port: Bremen in der Klemme!

Der Jade-Weser-Port (JWP) in Wilhelmshaven steht vor finanziellen Herausforderungen, die eine Beteiligung des Bremer Senats an einer Rettungsaktion erforderlich machen. Laut einem Bericht des Weser-Kuriers gibt es ernsthafte Insolvenzwarnungen für eine der beiden Betreibergesellschaften, sollte keine sofortige finanzielle Unterstützung erfolgen. Das Gemeinschaftsprojekt von Niedersachsen und Bremen, ursprünglich auch mit Hamburg beteiligt, sieht sich seit seiner Eröffnung im Jahr 2012 mit enttäuschenden Umschlagzahlen konfrontiert, die hinter den frühzeitig gesteckten Erwartungen zurückbleiben.

Die wirtschaftlichen Probleme der JWP Realisierungsgesellschaft werden durch hohe Kosten für Infrastruktur und Technik verstärkt. Eine anhaltende Ausbaggerung des Hafens kostet jährlich etwa zehn Millionen Euro. Im Jahr 2026 muss die Gesellschaft ein Darlehen über 125 Millionen Euro an die Europäische Investitionsbank zurückzahlen, wofür Niedersachsen und Bremen jeweils rund 62,5 Millionen Euro bereitstellen müssen. Der Bremer Senat hat bereits mit den Beratungen für den Haushalt 2026/27 begonnen und erkennt die Dringlichkeit an, um die Insolvenz des Jade-Weser-Ports abzuwenden.

Erweiterungspläne und steigende Umschlagzahlen

Kreiszeitung berichtet, wird im ersten Quartal 2025 eine Bedarfsanalyse für eine Erweiterung nördlich des bestehenden Containerterminals erwartet. Die Pläne sehen einen neuen Mehrzweck-Umschlagbereich vor, der an den bestehenden Hafen angrenzen soll. Geplant ist, die Kaje um etwa 400 Meter nach Norden zu erweitern und eine feste „Roll-on/Roll-off“-Rampe für den Automobilumschlag zu integrieren.

Der Fahrzeugumschlag am Jade-Weser-Port hat sich bereits positiv entwickelt: 2022 wurden rund 9.000 Fahrzeuge umgeschlagen, während diese Zahl 2023 auf etwa 36.200 anstieg. Für 2024 wird ein weiterer Anstieg des Fahrzeugumschlags prognostiziert. Die Marketinggesellschaft des Jade-Weser-Ports strebt eine kontinuierliche Erweiterung des Angebots der Liniendienste an, um die Wirtschaftlichkeit des Hafens zu steigern.