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Umstrittene Pläne: Neue Psychiatrie in Bad Cannstatt sorgt für Protest!

Im ehemaligen Rot-Kreuz-Krankenhaus in Bad Cannstatt plant die Landesregierung von Baden-Württemberg, eine forensische Psychiatrie einzurichten. Dieser Schritt, der der Behandlung von straffällig gewordenen Personen mit psychischen oder Suchterkrankungen dienen soll, hat bereits zu intensiven Diskussionen in der Bevölkerung geführt. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg kündigte an, dass am 20. März 2025 ein dialogisches Bürgerbeteiligungsverfahren starten wird, um die Bevölkerung über die geplante Nutzung zu informieren und deren Anliegen zu berücksichtigen.

Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens werden verschiedene Veranstaltungen organisiert, um die Belange der Anwohner und Interessengruppen in den Planungsprozess einzubeziehen. Zu den geplanten Events gehören ein Beteiligungsscoping am 20. März, eine Informationsveranstaltung am 5. Mai sowie eine Planungswerkstatt am 17. Mai. Das Ministerium wird die gesammelten Empfehlungen auswerten und entscheiden, welche in die weiteren Planungen einfließen werden. Die Öffentlichkeit wird über die Ergebnisse informiert, und Interessierte können sich bei Ulrich Arndt vom Nexus Institut anmelden.

Kritik aus der Nachbarschaft

Die Pläne zur Forensischen Psychiatrie rufen jedoch Bedenken hervor. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtete, äußern Anwohner und Bezirksvertreter ihre Besorgnis über die Sicherheitslage des Gebäudes und die Auswirkungen auf die Nachbarschaft. Eine Petition, initiiert von Anwohner Harald Offenhäußer, wurde bereits von rund 300 Personen unterzeichnet, in der gefordert wird, die Entscheidung zu überdenken. Offenhäußer und andere Bürger fühlen sich durch die Pläne verunsichert und argumentieren, dass das Gebäude nicht für eine solche Nutzung geeignet sei.

Unterstützung erhält der Protest auch von FDP-Landtagsabgeordnetem Friedrich Haag, der eine Kleine Anfrage an das Land gerichtet hat, um weitere Informationen zu den Plänen zu erhalten. Haag kritisiert außerdem, dass alternative Standorte nicht ernsthaft geprüft wurden und sieht den Standort des ehemaligen Krankenhauses in der Altstadt als ungeeignet an. Die Landesregierung hingegen betont, dass das Gebäude baulich geeignet sei und gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist. Zudem wird auf den gestiegenen Bedarf an Einrichtungen für straffällig gewordene Menschen mit psychischen Erkrankungen verwiesen.