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Die Verlängerung der U-Bahnlinie 4 in Frankfurt nimmt konkretere Formen an. Die Stadtverordneten haben in einer Sitzung mit großer Mehrheit den Lückenschluss zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim genehmigt, was eine neue Anbindung des Uni-Campus Westend ermöglicht. Der geplante Tunnel, der etwa 2,2 Kilometer lang sein wird, soll drei neue Haltestellen bieten und verläuft unterirdisch in Richtung Campus Bockenheim über bestehende Tunnelanlagen.
Der Kostenvoranschlag für dieses Projekt beläuft sich auf rund 404 Millionen Euro. Die geforderte Streckenführung zieht sich über die Bundesbank und die Platensiedlung bis zur U-Bahn-Station Ginnheim. In der Miquelanlage wird die Strecke wieder an die Oberfläche gelangen. Der Verkehrsdezernat hat eine Machbarkeitsstudie vorgestellt, die die umweltschonendste und teuerste Variante 3i empfiehlt, die den nördlichen Teil des Palmengartens und den südlichen Teil des Grüneburgparks untertunnelt.
Impact auf den öffentlichen Nahverkehr
Ein weiterer Punkt, der von den Stadtverordneten und Verkehrsexperten hervorgehoben wurde, sind die zu erwartenden zusätzlichen Einzelfahrten im öffentlichen Nahverkehr. Schätzungen zufolge werden bis zu 17.000 zusätzliche Fahrten pro Tag erwartet, davon 11.800, die sonst mit dem Auto getätigt würden. Diese Maßnahme soll zudem zur Entlastung der stark frequentierten A-Strecke (U1, U2, U3, U8) beitragen.
Die Tunnelbauarbeiten werden voraussichtlich geringe Auswirkungen auf das Grundwasser haben, da sie unterhalb der Wurzelzone der Bäume stattfinden. Dennoch werden rund 700 Bäume gefällt werden müssen, was deutlich weniger ist als bei den vorhergehenden Varianten, die bis zu 3.100 Baumfällungen verlangt hätten.
Die Planungszeit wird auf mindestens fünf Jahre geschätzt, während die Bauzeit mindestens sieben Jahre in Anspruch nehmen soll. Somit wird die Fertigstellung der neuen U4-Strecke frühestens in der zweiten Hälfte der 2030er-Jahre erwartet. Letztlich liegt die finale Entscheidung zur Umsetzung der Verlängerung bei der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung, die bereits seit Jahrzehnten über den „Lückenschluss“ im U-Bahnnetz diskutiert.
Zusätzlich zu diesen Entwicklungen wurde festgestellt, dass die Kosten für das aktuelle Tunnelprojekt (U5) bis 2027 um mehr als 280 Millionen Euro gestiegen sind, was die bisherige Schätzung von 281,4 Millionen Euro auf 515 Millionen Euro anhebt. Dies hat auch Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Baukosten für die U4-Verlängerung, wie [tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/inland/regional/hessen/hr-verlaengerung-der-u4-in-frankfurt-stadtverordnete-segnen-tunnelprojekt-ab-100.html) und [hessenschau.de](https://www.hessenschau.de/wirtschaft/u4-verlaengerung-in-frankfurt-experten-empfehlen-tunnel-unter-uni-campus-v2,ausbau-u4-frankfurt-machbarkeitsstudie-100.html) berichten.