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Im Rahmen des Weltfrauentags veranstaltet die Volkshochschule (vhs) Amberg-Sulzbach im März eine Reihe von Vorträgen, Kursen und eine Plakatausstellung zum Thema Frauen im geteilten Deutschland. Diese Veranstaltungen sollen auf die sozialen und geschichtlichen Herausforderungen aufmerksam machen, die Frauen in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland überwunden haben.
Die vhs Amberg-Sulzbach bietet insgesamt vier Angebote an: Eine Plakatausstellung mit dem Titel „Frauen im geteilten Deutschland“ wird vom 5. bis 28. März zu den Öffnungszeiten der vhs zu sehen sein. Die 20 reich bebilderten Tafeln geben Einblicke in den Alltag von Frauen in Ost- und Westdeutschland in den 1970er und 1980er Jahren. Die Ausstellung wird von der Kulturwissenschaftlerin Clara Marz kuratiert und hinterfragt gängige Klischees über „Ost-” und „Westfrauen“.
Vorträge und Kurse
Des Weiteren findet ein Vortrag mit dem Titel „Geschichte der Frauenbewegungen – Der steinige Weg zur Gleichberechtigung“ am 13. März um 18:30 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Sulzbach-Rosenberg statt. Referenten werden Corinna Groth und Harald Hoffmann sein. Am 18. März hält die vhs einen Online-Vortrag „Frauenpower 4.0“, der sich mit den Herausforderungen im Alltag von Frauen und der Bedeutung von „Me-Time“ beschäftigt.
Am 28. März schließlich findet ein Kurs mit dem Titel „Für das Alter mit ETF vorsorgen – Finanzielle Vorsorge speziell für Frauen“ statt. Dieser wird von Yvonne Lehmann geleitet und dauert von 13 bis 20 Uhr in der vhs, wobei er den Fokus auf selbstständige Finanzplanung und Investieren in ETFs (Exchange Traded Funds) legt. Ziel des Kurses ist es, den Teilnehmerinnen Know-how zu Chancen und Risiken von ETF-Investitionen zu vermitteln. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 09621/39 77 00 bei der vhs Amberg-Sulzbach anmelden.
In der DDR war die Gleichstellung der Frauen ein zentrales Ziel der sozialistischen Gesellschaftspolitik, wobei ideologische, politische und ökonomische Dimensionen miteinander verknüpft waren. Dies zeigt sich gut in der Analyse über die soziale Ungleichheit zwischen Frauen und Männern im geteilten und im vereinten Deutschland. In der Bundesrepublik waren Frauenprobleme nicht in gleicher Weise etabliert und das Ziel der Gleichstellung wurde vorwiegend von Frauenbewegungen und -organisationen vorangetrieben. Der Bildungsbereich verzeichnete hierbei schnelle Fortschritte durch den Abbau geschlechtsspezifischer Unterschiede, wobei in der DDR Frauen bis in die 70er Jahre besser in höhere Bildung integriert wurden als in der Bundesrepublik. Der Frauenanteil unter den Studierenden lag 1975 in der DDR bei 48%, während er in der Bundesrepublik seit den 80er Jahren stagnierte.
Die Berufstätigkeit von Frauen war in der DDR die Norm, und sie hatten eine höhere Erwerbsquote als ihre westlichen Kolleginnen. 1989 betrug die Erwerbsquote in der DDR 78%, während sie in der Bundesrepublik nur bei 54% lag. Diese und weitere Unterschiede verdeutlichen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die für Frauen in beiden deutschen Staaten herrschten.
Für weitere Informationen zur Geschichte der Gleichstellung der Geschlechter in Deutschland bieten sich die detaillierten Analysen auf bpb.de an.