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Die Agentur für Arbeit hat aktuelle Zahlen zum Ausbildungsmarkt in Neubrandenburg im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte veröffentlicht. Bis Ende Februar 2025 haben sich 1.072 Jugendliche für eine Ausbildung oder ein duales Studium angemeldet, was einem Anstieg von etwa einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Unternehmen in der Region haben 1.200 Ausbildungs- und Studienplätze gemeldet, sodass es mehr freie Plätze als potenzielle Interessierte gibt. Unter den Bewerbern befinden sich etwa 90 junge Menschen mit Migrationshintergrund, wie NDR berichtete.
Eine umfassende Jahresbilanz von Oktober 2023 bis September 2024 zeigt, dass sich insgesamt 1.338 Jugendliche bei der Berufsberatung der Neubrandenburger Arbeitsagentur gemeldet haben. Dies sind 19 mehr als im Vorjahr. Jedoch gab es 1.501 gemeldete Ausbildungsstellen, was 282 weniger als im Vorjahr entspricht. Aktuell sind 129 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, was 6 weniger als im Vorjahr ist. Gleichzeitig sind 184 Ausbildungsstellen unbesetzt, 8 mehr als im Vorjahr. Die Pressekonferenz zur Jahresbilanz, in der Andreas Wegner, Leiter der Neubrandenburger Arbeitsagentur, seine Einschätzung abgab, verdeutlichte die hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe und die Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Bewerbern, wie arbeitsagentur.de berichtete.
Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt
Der Wettbewerb um junge Talente wird zunehmend intensiver, insbesondere für kleinere Unternehmen, die oft Probleme haben, sich zu positionieren. Eignungsprobleme bei einigen Bewerbern, darunter schulische Defizite, geringe Motivation und Sprachbarrieren bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund, stellen eine Herausforderung dar. Abiturienten und Realschüler mit guten Noten haben viele Auswahlmöglichkeiten, während Schüler mit schlechteren Noten vor eingeschränkten Chancen stehen. Viele Jugendliche nutzen Überbrückungsmöglichkeiten nach dem Schulabschluss, und Flexibilität bei der Ausbildungsplatzsuche ist wesentlich, da viele nur in ihrer Heimatregion suchen.
Die rückläufige Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen erfordert eine differenzierte Analyse. Vier von zehn Bewerbern konzentrieren sich auf die zehn beliebtesten Ausbildungsberufe. Es gibt eine Diskrepanz zwischen der hohen Nachfrage nach bestimmten Berufen und unbesetzten Ausbildungsstellen. Faktoren wie die Qualität der Bewerbungen, fehlende Qualifikationen sowie die Attraktivität des Berufs sind entscheidend. Unterstützungsangebote wie Berufsorientierungspraktika, Mobilitätszuschüsse, Einstiegsqualifizierung und assistierte Ausbildung fördern die Integration von Ausbildungssuchenden.